Natursex

Sie kniet vor ihm im nassen Sand und er stößt zu - immer fester, immer wilder. Meterhoch bricht sich die Brandung vor ihren Augen, grüngelber heller Schaum fliegt um sie herum, ein dicker Flocken klebt an seiner Schulter. Der Sand und das Salzwasser reibt und juckt sie beide wund - doch sie merken es nicht, spüren nicht die Kälte, hören ihre Schreie nicht mehr im Donnern und Tosen des Atlantiks. Dann stößt er sich ab, und weißer Schleim verklebt ihr behaartes Mösenloch. Sie fallen keuchend in den Sand, zittern vor Lust und Schmerz. Gellend jauchzten sie auf und sie stürzen sich in die Gischt. Wenn es ein Junge wird, werden sie ihn Christoph nennen, ein Mädchen wird Elisabeth heißen - das wissen sie schon. Und nie mehr werden sie diesen Tag vergessen in ihrem Leben. Eines Tages werden sie wieder hier sein, in 15, 16 Jahren, und es ihm sagen (oder ihr): »Hier war es gewesen!« Auch das wissen sie schon.

Früher gehörte die Natur zu den »aussergewöhnlichen Orten« - als sich die meisten Sex nur im blickdicht abgeschotteten und abgeschlossenen Schlafzimmer vorstellen konnten. Und es hat in der Tat etwas besonderes, wenn man beim Sex eben nicht von der »natürlichen Umwelt« abgeschottet ist, sondern sich in Licht und Schatten, Flora und Fauna. Grillen zirpen, Ameisen beißen, Mücken stechen - Pollen kribbeln in der Nase und auf sonstigen Schleimhäuten, und um einen bzw. zweie oder mehrere herum: Vögel.

Nackt durch den Wald flitzen ! Die Klamotten irgendwo gut versteckt - und dann ab, immer weiter weg von ihnen. Durch das Gras, über den Waldboden, Stock und Stein. Halme, Zweige, Blätter streifen über die Haut, Wind und Sonne - das Herz schlägt immer lauter. Wie ein Tier lauern und sichern an den Lichtungen, flink wie ein Hirsch quer über die Wege rennen, wie ein Schatten im Dickicht eintauschen, Rascheln im Gebüsch. Immer weiter weg - immer nackter und geiler !