Mitmenschlichkeit
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Nun bin ich ein kriechendes etwas
es gibt den fluss um mich herum es gibt den Strom
die menschen, die fern sind
die menschen, die nah sind, es gibt sie viel
stärker. es gibt sie unaufhörlich, sie sind
reines geben. aber bin ich auch ein geben?
ich gebe eine Postkarte voll Liebesschmerz
liebessehnsucht und liebevollem gebrabbel
aber wie siehst du mich? als gekrümmtes ding
als kleinen, geringelten wurm, als späte blonde
Prinzessin mit Pechsträhne?
ich stehe an dir herum und habe angst, dass du
etwas falsches an mir entdeckst. auch meine welt
könnte dir falsch erscheinen. sie ist klein und
sehr plastisch, vielleicht poetisch auch,
du wirst vielleicht überwältigt sein, du wirst
dich hinsetzen, aber wirst du dann nicht auch
abgelenkt sein, oder wird dich das alles verstören,
dass du abstand nehmen musst, wo du doch so von
liebe sprachst.
ich muß es dennoch wagen, denn verschwiege ich dir
meine welt, ich verschwiege dir, was mich
leben läßt.