Leibwächter

Unter ständigem Personenschutz der höchsten Stufe zu stehen, ist eine ziemliche Belastung: man ist buchstäblich keine Sekunde wirklich alleine. Der ehemalige Generalbundesanwalt Rebmann, der auf der Todesliste der RAF einen ziemlich prominenten Listenplatz innehatte, meinte mal in einem Interview, es dauere sehr lange, bis man sich daran gewöhne - es hätte aber auch seine Vorteile: wenn er mit seiner Frau zu Aldi einkaufen geht, bräuchte er nie an der Kasse anzustehen - weil nämlich die betreffende Aldi-Filiale vorher von einer halben Hundertschaft des Bundesgrenzschutzes gestürmt wird. Es wäre doch zumindest eine amüsante Vorstellung, so einmal bei Aldi H-Milch einkaufen zu gehen.

Mein Leibwächter ist weiblichen Geschlechts und am ganzen Körper behaart. Noch nicht einmal intim rasiert ist sie. Sie läuft ja auch auf allen vieren, das aber schneller, als der Weltmeister im 100m-Sprint. Man kann auch nachts überall hin gehen mit ihr, in die dunkelsten Gassen, die übelsten Stadtviertel. Die finstersten Gestalten, die besoffensten Punker machen einen großen Bogen um sie herum, spätestens dann, wenn das Gesocks von Ihr aufgefordert worden ist, Platz zu machen. Sie hat eine sehr überzeugend klingende Stimme. Sie hat leider keinen Führerschein - ich muß immer selbst fahren. Aber dafür bleibt sie gerne auch mal ein paar Stunden im Auto sitzen, und bewacht es. Sie ist die beste Diebstahlsicherung der Welt. Kein Autoklauer der Welt nimmt es mit einer deutschen Schäferhündin auf dem Fahrersitz auf !