Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Lebensgefühl«
tootsie schrieb am 3.12. 2009 um 19:21:28 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
Ich bin ausgetrocknet. Ein Drittel meines Lebens ist vorbei, und ich bin ausgetrocknet. Woran ich das merke? Nun... wenn mir Zeichnungen in die Hände fallen, oder wenn ich über alte Texte stolpere, dann möchte ich weinen. Das Zeug mag nichts wert sein, aber es ist lebendig in einer Weise, die mich beunruhigt. Ich kann nicht glauben, dass ich dieses Bild gemalt oder jene Zeichnung angefertigt haben soll. Es ist nicht von mir. Ich wäre nicht in der Lage, so etwas Inspiriertes hervorzubringen. Irgendwo auf dem langen Weg bis hierhin bin ich ausgetrocknet. Ich nehme an, dass der beste Teil von mir bereits tot ist - ich muss nur noch darauf warten, dass der Rest auch stirbt. Alles, was ich noch hervorbringen kann, das ist trocken und staubig und morsch wie Herbstlaub, das man auf einem zugigen Dachboden findet.
Die Leiche schrieb am 3.12. 2009 um 20:03:34 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
Eine meiner schönsten Urlaubserinnerungen: ein einwöchiger Kurzurlaub auf Teneriffa, im Februar, wenn es in Germanien am gruseligsten ist. Eine Woche lang nackt in der Sonne liegen und Sommer tanken. Da kam einen Tag nach uns eine Frau an, so vierzig rum, sehr attraktiv, mit einem blonden Wuschelkopf, dessen graue Strähnen durch keinerlei Farbe zugekleistert worden waren, mit vollem Bär zwischen den Beinen und unter den Achseln, und von einer etwas übertriebenen Fröhlichkeit. Wir saßen mit ihr und einem niederländischen Ehepaar in der Bodega, und bei der x-ten Flasche Vina Norte (das Top-Gewächs der Insel) rückte sie heraus: seit Monaten pflegte sie ihren geliebten Mann, der vor Monaten einen Gehirntumor operiert bekommen hatte, und sei einfach so ausgelaugt gewesen, daß sie mal 'abhauen' mußte. Ihr Lebensgefühl hätten nur noch einer kalten, nassen Socke entsprochen. Wir haben noch eine x+1-ste Flasche entkorkt, und sie nicht nur methaphorisch in unsere Arme genommen. Nein, wir haben keinen Gruppensex gemacht (obschon weder die Niederländer, noch wir dem abgeneigt gewesen wären). Gleichwohl: die fünf, sechs Tage, die dann in dieser Konstellation zusammen verbracht haben, waren wunderschön gewesen. Fröhlich und lassziv haben wir in der Sonne gelegen, schon um elf angefangen zu saufen, am Strand und im Meer herumgebalgt wie teenager. Am Pool haben wir uns gegenseitig Sekt in die Pofalte gegossen und Eiswürfel auf den Rücken gelegt - richtig albern waren wir gewesen. Einmal am Strand ist es sehr fummelig geworden unter den Paaren, und unsere Freundin, die etwas abseits lag, fing dann auch irgendwann an, sich einfach so zwischen den Beinen zu reiben. Wenn man so will, war es dann doch irgendwo »Gruppensex-light« - was aber weitaus schöner, spannender, aufregender sein kann, als wenn wir es wirklich »hart« getan hätten. Lebensgefühl ? Allerdings !
Einige zufällige Stichwörter |
Festnetz-Telefonierer
Erstellt am 9.8. 2001 um 20:42:43 Uhr von ein neugieriger Zeitgenosse, enthält 14 Texte
Lima
Erstellt am 30.11. 2002 um 17:48:52 Uhr von Omega, enthält 5 Texte
Spock
Erstellt am 2.2. 2001 um 13:44:15 Uhr von Rüdiger, enthält 37 Texte
Beamtenstaat
Erstellt am 28.2. 2002 um 08:20:44 Uhr von kalle, enthält 14 Texte
zehntelsekundenbruchteile
Erstellt am 26.3. 2024 um 10:24:08 Uhr von schmidt, enthält 6 Texte
|