Laß-uns-das-Geschirr-wieder-zusammen-abspülen-Her
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Laß-uns-das-Geschirr-wieder-zusammen-abspülen-Herz. Ich muß diesem schönen Wort leider ein eigenes Stichwort widmen, auch wenn ich gewiß bin, hierfür von der versammelten Blastergemeinde durch die Absaugung-des-Gehirns-durch-die-Ferse abgestraft zu werden; allein er war so herzig, der Bericht in der heutigen aktuellen Stunde über unsere Düsseldorfer Kirmes, ich könnte ja fast rüberschwimmen, je nach Windlage kann ich die gebrannten Mandeln im Rheinpark riechen, doch siehe, ich war noch nicht da. Aber man hört auch wieder die schlimmsten Sachen über Nazen-Parolen und verwurstete Thüringer, doch fast wäre ich aufgesprungen und hätte mich in die Bahn gesetzt, jenes gleichermaßen unverzichtbare wie unterschätzte Medium, wenn es um schnelles Vorwärts=Kommen geht, auf den Rheinwiesen suchste dich tot nach nem Parkplatz, und das ist gut so. Fahren genug Linien ab Heinrich=Heine und Tonhalle. Ich müßte K. ja trotzdem mit dem Auto hinfahren, aber er will gottlob so wenig hin wie ich es wollte, bevor eben dieser herzige Herzverkäufer vor der Videokamera so traulich linde lächelnd bekannte, klar brächte er seiner Frau nach all den Jahren immer noch hin und wieder ein Herz aus Lebkuchen mit, natürlich dann mit persönlich und originellen Überschriften wie z.B.: »Laß uns das Geschirr wieder zusammen abspülen.«
Und der sympathische Moderator, der sich wie die meisten an diesem Abend während meines kleinen Einblicks in die Aktivitäten des so gern als Rotfunk verleumdeten Regionalsenders erstaunlich wenig Mühe machte, die Ernsthaftigkeit seines berichterstatterischen Anliegens in irgendeiner Art und Weise zu forcieren, fragte nochmal nach:» Sie bringen ihrer Frau also ein Laß-uns-das-Geschirr-wieder-zusammen-abspülen-Herz mit nach Hause?«, was der Gute auch nochmal bestätigte und dabei noch nicht einmal einen schlechten Eindruck machte.