Karlsruhe

Karlsruhe ist einfach eine tolle Stadt.
Zur Zeit wohne ich in Potsdam und bin oft in Berlin. Potsdam ist eine langweilige ehemalige Stasistadt und genauso benehmen sich auch die Leute, alles kleinkarrierte Paragraphenreiter, ihr einziger Gruß ist: »ich zeig Sie an«. Und Berlin ist ein überfülltes Moloch. Proleten tummeln sich, Assoziale verschmieren alles und randallieren, immer lästige Demonstrationen, Staub, Dreck, Abgase, Lärm. Keinen Meter kann man gehen, ohne dass einem jemand auf die Füße tritt oder einen ein Jogger oder Radfahrer umrennt. Und dann der Autoverkehr ...
Ich habe so Heimweh nach Karlsruhe und vor allem nach Eggenstein-Leopoldshafen. Wo man gleich im Hardtwald ist, wunderschöne Baggerseen, alles ist irgendwie schöner, sauberer und Aldi Süd hat ein besseres Sortiment. Karlsruhe, wo die Leute noch Deutsch schwätzen und die Welt einfach in Ordnung ist :-)

Wo Sie dieses Zeichen sehn,
sollten Sie nie vorüber gehn.
Denn eines ist doch sonnenklar:
Gepperts Wurst ist wunderbar!

Dieses Gedicht habe ich über Jahre hinweg immer wieder gelesen, es klebte auf dem Ur-Bratwurststand der Karlsruher Wurstbraterei Geppert, die in Karlsruhe nach wie vor das Bratwurst-Monolpol zu haben scheint. Auf dem neuen gläsernen High-Tech-Imbissstand ist der Spruch bisher noch nicht aufgetaucht.

In Karlsruhe habe ich meine Liebe kennengelernt. Also ist die Stadt egal wie positiv oder negativ andere sie sehen, für mich ein existenzieller Ort.

Drecksnest, elendiges. Dort gibt es zwar ein Schloss, aber eben nur ein einziges. Dafür gibt es hunderte von Dönerbuden. Das, meine Damen und Herren, ist jetzt die deutsche Leitkultur: der Döner. Amen.

Ich fand Karlsruhe ganz passabel, solange ich dort gewohnt habe. Nach ein paar Monaten Freiburg kam ich zu Besuch nach Karlsruhe zurück - und fand es nur noch schlimm.