Kampfliebe
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ist für die kommenden Jahrhunderte angesagt, da die nur sanfte Tour sich kaum noch vermitteln läßt.
Die Liebe ist es leid, nur ununterbrochen für das einzelne Individuum, das sich auch noch Mensch nennt, still und unsichtbar zu sorgen und so stumm zuzusehen, wie sich ein immer größerer Teil der Gesamtheit der Menschheit aus falsch verstandener Liebe selbst in die Pfanne haut.
Die Kampfliebe ist gut gerüstet, hat als mächtiges Werkzeug die Wahrheit, die sie von ganz fein bis hin zu äußerst grob einsetzen kann, zur Not auch mal in der Form »Hey, Alder, ich tu ja fast alles für dich, doch wenn du mich nicht wahrnehmen und in meinem Sinne handeln willst, kriegst du was von mir auf's Maul, damit du endlich weißt, dass du real eins hast wie mich, doch nicht nur, um eine große Klappe zu riskieren und gegen mich zu handeln ...!«
Geht und gibt es nicht? Da wäre ich vorsichtig. Nichts einfacher als das für die in jedem Menschen innewohnende Liebe, ihn mal kurz stolpern zu lassen, um so zu zeigen, was es heißt, immer nur eine dicke Lippe zu riskieren, wenn plötzlich eine da ist, spür- wie sichtbar und nur noch leichtes Gemurmel kommt »Hab schon verstanden, was du für mich tust durch das, was du mal unterlassen hast ...«.
So einfach ist das mit der Nächstenliebe! Wenn zu viele sie nach nunmehr so vielen Jahrhunderten immer noch nicht wahrnehmen wollen, bedarf es deutlicherer Mittel, um sie dem Einzelnen zu vermitteln, was genau und deutlich heißt - jeder sollte in Zukunft damit rechnen, dass seine eigene Liebe sie ihm, da unvermittelbar, unmittelbar und das wiederum heißt: direkt vermittelt als Kampfliebe, was ja in vielerlei Hinsicht Sinn gibt, da der direkte innere Weg statt eines umdeutelbaren äußeren der kürzere und in jedem Fall erfolgreichere ist.