Grasovka
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Apfelstrudel
Man nehme: Nein, nein weder Eier noch Mehl werden in diesem Rezept eine Rolle spielen. Nicht einmal der Zucker spielt eine große Rolle, dafür aber der chemische Vetter des Zuckers nämlich Gevatter Alkohol. In Form von Grasovka. Ein „echter“ russischer Vodka. Das ist übrigens eine wichtige Formulierung in unseren Vertragsunterlagen. Russischer Vodka bedeutet daß auf keinen Fall Gorbatschow oder Jelzin auf dem Etikett stehen darf. Das würden die da drüben nie machen. Wenn man die Flasche umdreht und auf die Herstellerangaben schaut, steht eben immer eine Kleinstadt in Deutschland hinten drauf. Aber bei Grasovka eben nicht. Auch nicht bei Smirnoff, weil der aus den USA hierher lizenziert wird. Die Geschichte ist wohl ähnlich kompliziert, wie die von dem tschechischen und dem nordamerikanischen Budweiser und gehört auf jeden Fall nicht hierher. Durch einen geradezu unwahrscheinlichen Zufall ist es nämlich so das sich die aromatischen Grasmoleküle, in diesem Vodka steckt ein Grashalm, mit den Fruchtzucker und Apfelmolekülen eines von uns hinzugefügten naturtrüben Apfelsaftes zu einem aromatischen Zimtcluster verbinden. Zimt! jawohl. Und Rosinen. Man sieht sie nicht aber man schmeckt sie, ich schwöre es. So jetzt noch mal zusammengefaßt. Zutaten: Grasovka, naturtrüber Apfelsaft. Mengenverhältnis 1:1. Beide Zutaten sollten ungefähr die gleiche Temperatur haben, im Gegensatz zum so genannten „echten“ Apfelstrudel aber lieber kalt als warm sein.