Gräber
Bewertung: 2 Punkt(e)
Gerade vor einer Stunde beredete ich mit der Mutter die Sachverhalte etwaiger Bestattungen. Dem Vater geht's so weit gut, trotz Darmspiegelung. Vorhin redete er wieder von der Ausrottung des Liberalismus, was ein gutes Zeichen ist. Was die Beerdigung angeht, die ich vorhin mit tränenden Augen der nunmehr heulenden Mutter klargemacht habe, divergieren unsere Standorte: wir beide, das heisst, die werte Frau Mamá und ich bevorzugen die Weltraumbestattung, weil das seinem Fliegergeist am ehesten nahekommen würde ... allein, es mangelt an 70000 $. Egal, denn ich bestehe statt dessen auf dem grünen Städtchen an der H. namens Brandenburg und dem dortigen Nordfriedhof (wo ich schon richtig derbe Eimer im Friedhofsbrunnen geraucht habe, was aber wiederum egal ist), aber auch seinem Heimatort Sargstedt, während es der Mutter unter rührigen, aber gefassten Tränen relativ egal zu sein scheint, für sowas wurden die schließlich mal ausgebildet ... aber wie ich schon sagte, dem Vater geht's trotz der heuerlichen Unannehmlichkeiten erstaunlich gut, schließlich schiebt niemand so schnell einem einen Schlauch in den Arsch, der mit NKWD-Offizieren per »Du« war und auch die Schar an Krankenschwestern, die vorhin um sein Bett standen, als er ihnen zeigen konnte, wie derbe ein alter silberrücken »CounterStrike« zocken kann, entwickelt ein durchaus positives Bild um ihn ... ich hoffe nur, dass ich nicht in allzu absehbarer Zeit »L'Arena« abspielen lassen muss, während man seine Urne hinablässt.