Explosivkörperchen
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Man rührt eine linsengroße Menge feuchtes Natriumchlorat mit einer ebensogroßen Menge rotem Phosphor zu einem feuchten Brei an, formt davon zwei kleine Tropfen und lässt sie auf Pergament, nicht über der Heizung trocknen. Mit Schutzbrille und dicken Lederhanschuhen und Pinzette löst man dann jeweils einen der beiden Tropfen, wenn sie trocken sind, ab und lagert ihn in einer Streichholzschachtel zwischen Watte:
Die Explosivkörperchen sind empfindlich gegen kleinste Reibungen und detonieren üblicherweise schon bein einfachen Hinfallen in einem lauten Knall der auch bei dieser kleinen Menge schon Zerstörungskraft besitzt. So wurde beispielsweise ein lose auf einem Drahtnetz aufliegendes Explosivkörperchen zur Explosion gebracht und das Drahtnetz, das auf einem Staiv auflag, wurde nach unten durchtrennt obwohl in allen anderen Raumrichtungen genügend Platz für die Ausbreitung der Explosionswelle gewesen wäre. Das spricht für eine gewisse Detonationsgeschwindigkeit.
In Sommernächten vor den Ausgang eines Spätkinos auf das Pflaster gelegte Explosivkörperchen können beim Darüberlaufen des Publikums kleine kurze Schreipaniken auslösen, die Menge stiebt auseinander, kommt aber alsbald wieder zum Stehen, da der Schuhsohle nicht wirklich Schaden zugefühgt wird. Schwierig wäre in diesem Falle barfußlaufen, weshalb ich aquch von solchen Experimenten Abstand genommen habe und die nächste explosive Linse in den Laufgang des coolsten Chemieprofessors legte, der auch promt im Laufe seiner Auf- und Abwanderungen vor der Tafel drauftrat. Ein Hörsaal mit dreihundert Studenten und eine nicht geringe Explosionslautstärke unter den Schuhen des Professors......
Und eine Menge Leute wußten, das konnte nur Schmidt gewesen sein....
Der Professor ließ sich nichts anmerken, nicht eine einzige Bemerkung, er lehrte unerschütterlich weiter.....