Ektopie
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Ektopie (griechisch εκτοπία, ektopía, „Außerörtlichkeit“; von εκτός, ektós „außen“, und τόπος, tópos „Ort“) ist in der Medizin eine Verlagerung von Gewebe an eine ungewöhnliche Stelle innerhalb des Körpers oder häufig auch an seine Oberfläche, an der sich dieses Gewebe üblicherweise nicht befindet. Es handelt sich hierbei um eine Störung in der Entwicklung im Stadium des Embryos oder des Fetus, wobei sich kleinere Mengen von Gewebe oder auch ganze Organe an einem falschen Ort ansiedeln können.
Bei der Entwicklung eines gesamten Embryos außerhalb der Gebärmutter spricht man zuweilen auch von einer „ektopen Gravidität“ oder auch von einer Extrauteringravidität.
Angeborene Ektopien
Blasenektopie (Ektopia vesicae urinalis): Die Harnblase liegt, zumindest teilweise, außerhalb der Bauchhöhle.
Hodenektopie (Ektopia testis): Statt in den Hodensack zu wandern (Descensus testis, „Hodenabstieg“), gelangen die Hoden unter die Haut in der Leistengegend oder der Oberschenkel.
Herzektopie (Ektopia cordis): Das Herz liegt hier außerhalb des Brustkorbes.
Linsenektopie (Ektopia lentis congenita): Verlagerung der Augenlinse
Ureterektopie (Ektopia ureteris): Die Mündung des Harnleiters (Ureter) erfolgt nicht in die Harnblase, sondern in die Harnröhre, wodurch sie hinter die Verschlusseinrichtungen verlagert ist und somit der Harn nicht mehr zurückgehalten werden kann (Harninkontinenz).
Schilddrüsenektopie: Lageanomalie der Schilddrüse aufgrund einer Störung des Deszensus während der Embryonalentwicklung
Meningomyelozele (Ektopia spinalis, Form der Spina bifida aperta)
Nierenektopie: Lageanomalie der Niere
Makulaektopie: Verziehung des »Gelben Flecks« auf der Netzhaut des Auges
Traumatisch bedingte Ektopien
Linsenluxation (Ektopia lentis)
Siehe auch
Heterotopie, Dislokation, Luxation, Lage- und Richtungsbezeichnungen