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Bewertung: 2 Punkt(e)Wenn der Vater wieder besoffen ist, die Mutter mit dem Schwager rummacht, es drei Tage vor dem Monatsersten schon seit einer Woche Nudeln mit Margarine gibt, schließt sich der kleine Junge im Schrank ein und spielt sich am Ding rum. Unter diesem Prinzip der Spannungsabfuhr und der Ablenkung von viel unausweichlicherem, grausamerem als der Frage wie spritze ich heute ab, nämlich der, welchen Sinn eine zu Ende gehende Existenz dem Leben abringen kann, wenn alle Hoffnungen der Kindheit in Scherben liegen, muss man wohl die unverhältnismäßig vielen Einträge und -gaben zum Thema Sexualität hier im Blaster begreifen, genau wie die Kontaktbörsen im Internet ja auch zu allererst physische Ablenkung für Gescheiterte versprechen. An den realen Lebensverhältnissen ist da meist nichts mehr zu doktern, man könnte höchstens noch auf jemand hoffen, der ähnlich alt, kaputt, enttäuscht, neurosenbehaftet, kurz sündenverstrickt ist wie man selbst, und wer möchte das schon? Ja, die Frage möchte ich allen Müllschreibern hier und anderswo mal stellen, sie seien berechnend psychopathische Inszenatoren ihrer Splitterpersönlichkeiten oder aufrichtig naive, frisch der Hormondusche entstiegene Ewigjunge: Könntet ihr wirklich aufrichtig jemanden lieben, der so wäre, der auch nur so schriebe wie ihr? Und was macht ihr in den Momenten nach diesen Momenten?