DasAlteTestament

Ich schreibe lieber nix zu irgendwelchen Testamenten, seien es alte oder neue, denn eigentlich will ich es mir mit niemanden versauen, der potenziell übergeordneten Einfluss auf mein Leben haben könnte ...

... gleichzeitig habe ich durch eine Äußerung Mcneps lernen können, dass ein gewisser Literaturtyp wohl die Idee vertritt, heilige Schriften als Literaturgattung aufzufassen, was ich für einen Ansatz halte, der meinem grundsätzlichen Verständnis bezüglich fundamentaler Gedankenbildung ideologisierter Sozietäten entspricht.

Bis heute gilt DasAlteTestament in vielen Kreisen als überholt, verstaubt, veraltet.

Das liegt wohl meist daran, dass die Menschen keine Ahnung haben, wie sie die alttestamentarischen Texte verstehen sollen. Es fehlt ihnen am nötigen Hintergrundwissen, sowohl in religiöser Hinsicht als auch hinsichtlich des sozialen, politischen und wirtschaftlichen Umfelds. Ohne Einführung ist das Lesen und Verstehen dann sehr schwer.

Erstellt ein Erblasser ein neues Testament, so sollte er sich tunlichst darum bemühen, dasAlteTestament zu vernichten. Er erspart den Erben und Hinterbliebenen die Peinlichkeit, die daraus resultiert, dass laut BGB § 2262 bei der Testamentseröffnung auch jene Personen zu benachrichtigen sind, die im neuen Testament nicht mehr bedacht wurden. Für welche Eventualitäten auch immer dieses Gesetz gemacht wurde, es hat zur Folge, dass erwartungsvolle Menschen einen Brief des Nachlassgerichts öffnen, um dort sinngemäß zu lesen: »Laut Testament vom sounsovielten sind sie in der Erbsache XY bedacht worden. Durch das Folgetestament vom soundsovielten ist diese Entscheidung aufgehoben.« Und zack! - hat der Verstorbene ein paar Freunde weniger.