Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Collage«
hei+co schrieb am 14.9. 2000 um 12:14:50 Uhr zu
Bewertung: 3 Punkt(e)
Handgreifliche Interaktionen: Ausschneiden und Zusammensetzen
»nimm eine zeitung. nimm eine schere. suche einen artikel aus von der länge des gedichts, das du machen willst. schneide ihn aus. dann schneide jedes seiner wörter aus und tue es in einen beutel. schüttele ihn. dann nimm einen ausschnitt nach dem anderen heraus und schreibe ihn ab. das gedicht wird sein wie du.«
Eine solch radikale Gebrauchsanweisung, die an den Leser appelliert, selbst spielerische Zufallskombinatoriken anzuwenden, um ein Gedicht nach dadaistischer Manier zu erzeugen, fordert vom Leser das Unmögliche: aus der passiven, bisweilen lustvollen und auch produktiven Lese-Aktivität auf die Seite des Produzenten zu wechseln. Experimentelle Literatur und Kunst war und ist voll solcher verlockenden Versprechen auf eine Mitautorschaft der Leser. Und doch bleiben solche Manifeste und Konzepte mit Anstiftungen zur Destruktion des Literatur- und Kunstbetriebs letztlich eine rhetorischen Geste, weil die gesellschaftlichen und kulturellen Produktions- und Rezeptionsformen konkret derartige Überschreitungen verhindern. Das Ausschneiden von Wörtern aus einem allgemein verfügbaren Zeichenvorrat ist eben nur eine Verlängerung des lange bekannten ‚Crossreadings‘, das durch das Zeitungslayout mit seiner simultanen Präsentation verschiedenster unzusammenhängender Materialien geradezu herausgefordert wird, wie Lichtenberg es schon beschrieb: »Man muß sich vorstellen, das Lesen geschehe in einem öffentlichen Blatte, worin sowohl politsche, als gelehrte Neuigkeiten, Avertissements von allerlei Art u. s. w. anzutreffen sind: der Druck jeder Seite sei in zwei oder mehrere Columnen geteilt und man lese die Seiten quer durch, aus einer Columne in die andere.«
(Tristan Tzara, zit. n. Mon, Franz, »collage in der literatur«, in: prinzip collage, hg. v. Franz Mon u. Heinz Neidel, Neuwied u. Berlin 1968, S. 50)
doG schrieb am 28.12. 2000 um 03:35:01 Uhr zu
Bewertung: 2 Punkt(e)
...der william s. burroughs, ein junkie und so ziemlich der einzigste über den sich der charles bukowski, ein säufer, nicht abfällig geäußert hat, hat in einigen seiner romane ein technik angewandt die er literarische collage nannte...
...einen der freunde des absinth, hatte das thema gefangen, er glaube nicht das jemand wirklich seine eigenen texte verschneide, sagte er und trank. nachdem die erste woge nachgelassen hatte fuhr er fort und schlug uns vor, daß wir zunächst alle texte von allen sammeln und sie permutieren könnten, um sie nach dem verschneiden zu vermischen und neu zu ordenen, so daß zumindest die ähnlichkeiten zur kabalah voll beabsichtigt und keineswegs zufällig seien...
...niemals würde einer seine eigene frau, zeitgemäßt mit einer 9mm - pistole erschiesen, nur weil ihn die szene mit dem apfel auf dem kopf so antörne, schoß mir durch den kopf, während ich mir meinen fünften absinth zubereitete und innerlich dem burroughs huldigte...
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