Chango
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Carey Cranston kauerte, überwölbt allein von ihrer voluminösen Villa, in ihrem mit blauem Plüsch ausgeschlagenen Ohrensessel. Auf ihrem Plattenteller drehte sich bräsig das alte Lied 'Three Little Pigs' der Gruppe 'Green Jelly'. Behutsam inhalierte Miss Cranston den Rauch ihres zippogezündeten Zigarillos, hustete schnell und konzentriert und lauschte wieder. Sie wußte: würde jetzt der schwere Deckenlüster herabkommen und sie erschlagen, wahrlich sie hätte ihr Leben gehabt.
Pläng, das Glockenwerk im verfallenen Ostturm schlug ein Uhr.
Cailean, Caseys schwarzgefärbthaariger Cocker Spaniel, hatte es sich längst zwischen ihren Beinen gemütlich gemacht und beobachtete schläfrig die schwarzen Flammen des prasselnden Kaminfeuers. Draußen vor dem Fenster setzte Regen ein und trommelte sein Stakkato auf das hellhörige Hausdach. Casey seufzte, ein leiser Furz entrang sich ihrer trockenen Kehle. Sie dachte an ihre alte Leib~, Magen~ und Busenfreundin Magenta Shorny. Drei Wochen waren vergangen, seitdem sie sich das letzte Mal gesehen hatten. Magenta war jünger geworden und kürzer, keines ihrer Kleidungsstücke hatte ihr mehr richtig gepaßt. Casey hatte sich hinunterbeugen müssen um mit ihr zu sprechen, wobei sie sich sogar eine Zerrung am linken Kniegelenk zugezogen hatte. Caseys Retinas musterten das halbvolle Sherryglas in ihrer rechten Klaue (gestern noch gedichtet, heute Gicht): Bier im Sherryglas! Wenn das der Führer wüßte.
'Nein', sinierte Casey, so schmalbrüstig wie Mrs Shorny würde sie niemals werden wollen; Sie hatte vorgesorgt: schweigend lehnte die alte Winchester an der Westwand. Daneben der schmale Abstieg zum Silikonenkeller. Von draußen außen drang jetzt Blitz~ und Donnergeprolle an ihr Ohr, das Unwetter war nun ganz nah, keine Frage.
Der Hund mit seinem feinen Gespühr für Witterung hatte nervös die Ohren gespitzt und die Pupillen in den Augen geweitet, so daß man fast fürchten mußte, er leide finsterste Todesängste.
SHAZAM! Der Blitz war in die alte Eiche im Garten gefahren, oder war es die Esche gewesen?
Casey, die alte Ische, richtete sich stocksteif auf, der Hund, der kleine, fiel aus ihrem Schoß: tot. Herzkasper.
Plängpläng, die Turmuhr schlug Zwei.
Der Regen vorm Fenster, in die Landschaft fallend, nahm in seiner Intensität immer noch zu und an den flächigen hochkant aufragend stehenden Fensterscheiben lieferten sich dicke Tropfen ein diabolisches Rennen.
Casey lachte leise, freudlos, so viel Spaß hatte sie nicht mehr gehabt seit ihr Mann gestorben war. Mr Cranston war ein stiller Mann gewesen und ein kanntiger Mann. Seit dem Ausbruch des Kubismus anno 1969 hatte er an Kreislaufstörungen gelitten.
Versonnen trank Miss Casey ihren Rest Bier aus, Malzbier, dazu lauwarm, etwas besseres war zu dieser Zeit nicht mehr zu bekommen. Jedenfalls nicht für lau.
Plängplängpläng, bereits Vier Uhr durch, höchste Zeit für sie, ihre Bettstatt aufzusuchen.
Müde, frierend und apathisch stieg sie die lange Treppe zum Obergeschoß hinauf. Die Stufen kamen ihr höher vor als sonst. Träumte sie? Oder schrumpfte sie? Schaudernd dachte Casey daran, was ihrer alten Freundin geschehen war. Sollte nun auch sie zu einem Teenager rücktransmutieren? Und was, wenn sie bereits zu kurz geworden wäre, bis sie die Treppe heruntergekommen, nach unten wo die Winchester stand? Notfalls, versuchte sie sich zu beruhigen, kann ich mich immer noch die Treppe herunterrollen lassen, aber ihr Herz raste total wild und gehetzt.
C. hetzte, rannte fast, die Treppe hinunter und betrachtete sich in dem großen Silberspiegel von Immenhoff, der neben dem Kamin hing. Zweifellos war ihr Hintern dicker geworden, die Beine kürzer und pummeliger, das verschnupfte Näschen wie ein Stups ins Gesicht getupft, dessen Bäckchen rot und röter wurden. Ihre Brüste fand sie gar nicht mehr, ach doch da waren sie, groß und rund. Groß und rund wie ihr königlicher Arsch, welcher aller Beschreibung spottend keck nach oben gerichtet unheilvoll im Raume hing. Sogar ihre Bettlektüre hatte sich verändert: lange Eselsohren waren ihr gewachsen und die Seiten starrten vor Staub.
Zwischen Caseys geschwollenen Pobacken quollen kalte Käfer und Frösche hervor, denn sie hatten Hunger und der Mond schien hell. Die gereizten Schamlippen unter ihrem kurzen Röckchen standen sperrangelweit offen, lange schon verwaist, weil niemand das Dosenpfand bezahlen wollte.
KLIRR! Ein alter Dämon war durch das vergitterte Fenster gesprungen, stand drohend, unheilsschwanger in der Behausung. Ein Kerl wie ein Baum! Drei Meter hoch und doppelt so breit. 'Laß mich Sex mit dir machen', krisch er, 'sonst nehme ich dich mit Gewalt'. 'Du kannst doch kein Kind ficken', bemühte sich C., ihm sein Vorhaben auszureden. Aber der Alte lachte sich bloß eins darüber und spreizte ihre fetten Schenkel auseinander. Wieder und Widder fuhr seine lange, pockige Zunge, die er sich von Gene Simmons geborgt hatte, in ihre Buchse, schleckte den köstlichen Mösensaft, mit einer Mischung aus zärtlicher Spielerei und vulgärer Arschlochart biss er ihr neckisch ins Ohrläppchen, sie machte sich zackig nackig: scheckig und schlaff saß der Schalk ihr im Specknacken, spack die Titten unterm Bauchhautschlauch. Krachend ließ sie sich nieder, er auf ihr in seinem Bauchwegmieder. Draußen das Gewitter macht eine total romantische Stimmung dazu. Super.
Er, voll im Samenstau, kommt aber natürlich wieder zu früh, bevor es überhaupt so richtig angefangen hat. Das ist natürlich scheiße. On the outside of the building singt ~ tschip~tschirilp ~ ein Käuzchen, der Morgen dämmert.
Der Dämon radelt erstmal los zum Edeka, Frühstückssachen einkaufen für die beiden zum Essen, denn sie sind jetzt ein richtiges Liebespaar geworden.