CargoKulte
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Während des zweiten Weltkrieges errichteten die Japaner viele behelfsmäßige Feldflugplätze auf bis dahin beinahe verlassenen Pazifik-Inseln.
Auf einigen dieser Inseln gab es unzivilisierte Eingeborenenstämme, welche die Neuankömmlinge um deren scheinbaren Wohlstand und deren Macht (Flugzeuge, Feuerwaffen) beneideten.
Als der Krieg endete, wurden viele dieser Flugplätze geräumt und die Eingeborenen waren wieder ganz alleine.
Einige der Stämme fingen an, Uniformen der Japaner nachzuahmen, und Gewehre aus Holz zu schnitzen.
Die Landebahnbeleuchtung wurde mit kleinen Feuern erneut entfacht. Man bauten kleine Hütten in denen an hölzernen »Funkgeräten« Gebete an die vermeintlichen Götter der Japaner gerichtet wurden.
Die allmorgendlichen Exerzierübungen der damaligen Garnison wurden auch imitiert, denn man glaubte dieses »Beschwörungsritual« würde die göttlichen Flugzeuge mit dem leckeren Proviant (»Cargo«) herbeirufen, der während des Krieges so reichlich auf der Insel vorhanden war.
Hat natürlich alles nicht geklappt und die betreffenden Stämme haben sich später leider gegenseitig in blutigen Fehden fast ausgerottet.
Den Begriff »Cargo Cult« prägte der amerikanische Physiker Richard Feynman in den 60ern, als er diese pazifischen Stämme mit den weichen Wissenschaften des Akademiebetriebes verglich. So würden von bestimmten »Pseudowissenschaftlern« Methoden aus den Naturwissenschaften entliehen und zweckentfremdet. Man wolle so durch nutzlose Imitation eine Aura der Seriösität aufrechterhalten.