Blechmonster

Ich kann die Tageszeit an Hand des diffusen Schnaubens der Blechmonster auf der Stadtautobahn festmachen, wenn ich orientierungslos daniederliege und nur scharfe Lichtstrahlen staubige Luft durch die Lamellen der Jalousie offenbaren ... dann entwickle ich in meiner biozenösen Dunkelkammer die zehrenden Lichtbilder meiner Natur und hänge sie triefend in einer Reihe mit zittrigen Händen quer durch die endlosen Hallen mit diesen einsamen Lampenschirmen, die nur alle 12 Meter einen kreisrunden Lichtkegel von 5 Meter Durchmesser gestatten und zwischen denen ich hinundher springe wie von Bombentrichter zu Bombentrichter unter Feindanflug ...

Wenn ich etwas an der Stadt hasse, dann íst das tatsächlich dieses ununterbrochene Fauchen, stets und ständig, immer wieder ... da, es kehrt zurück, schwillt an, dröhnt, vergeht ... zum verrückt werden!!!

Manchmal verbeißen sich die Blechmonster sogar vor meiner Tür ineinander ... man sieht dann Menschen aufgeregt hinundher laufen, die mit Handys am Ohr sehr wichtige Gespräche zu führen scheinen, die dem monopolen Weltkapitalismus und der illusionären Marktfreiheit direkt in die Hände spielen ...