Bärenprägung

Die magischen Kanäle der Werbebotschaften; jetzt, wo ich kein Auto habe, muß ich die Einkäufe ganz anders koordinieren. Nächste Woche Dienstag nehmen mich Freunde mit in den Großmarkt, bis dahin wären wir mit Sicherheit mit ein, zwei Rollen Toilettenpapier ausgekommen. Aber nein, als ob ich mit den Wochenendeinkäufen nicht beladen genug gewesen wäre, musste ich auch noch die Großpackung eines mir bislang nicht näher bekannten Toilettenpapiers nach Hause bringen, das auf seiner Verpackung mit der 'Bärenprägung' warb. In Farbe und Griffgefühl ist es jedoch von eher femininer Anmutung, jener Hauch von Pelz und Leder, den ich vermutlich hineinprojiziert habe, muß meinem Gesäß verwehrt bleiben.

In den sogenannten zivilisierten Ländern werden wir alle, schon vom Kleinkindalter an auf Bären als niedliche Kuscheltiere geprägt. »Teddy« ist auch oft mit das erste Wort, das Kinder verstehen und sprechen können.

Diese frühkindliche Prägung wieder abzulegen ist schwer bis unmöglich. Selbst wenn wir in Alaska beim Abenteuerurlaub vor einen ausgewachsenden Grislybären stehen, ist der erste und leider oft auch letzte Gedanke: »Ist der süß« ...

Och, nö! Nicht schon wieder Bärenprägung! Bärenmarke zum Kaffee? Knuddeliger brauner Teddy mit Kulleraugen.
Fall nicht im Zoo in den Bärenkäfig. Die fressen dich auf, genau wie 1982 in Krefeld.
In Stuttgart sind die Eisbären hinter dicken Panzerglasscheiben. So richtig nahe dran...am Bär.
Bären stinken. Alle Zoo-Bären haben ein Käfig-Syndrom. Hin-, -her, -vor, -zurück!
Wer prägt den Bär? Die Bundesdruckerei könnte das doch machen. Einen Dreck interessieren mich die Bären!