Anna-Margarethe-Schönleben
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Anna Margarethe Schönleben wurde am 7. August 1760 in Nürnberg geboren. Ihre Eltern und ihr einziger Bruder starben noch bevor Anna 6 Jahre alt war. So wuchs sie als Vollwaise in verschiedenen Pflegestellen auf. Erst im Alter von 10 Jahren nahm ihr Vormund sie schließlich auf und ermöglichte ihr eine gute Ausbildung.
Ihr Vormund drängte sie schließlich mit 19 Jahren zur Heirat mit dem doppelt so alten Notar und Trinker Zwanziger. Ihre Ehe war geprägt von Einsamkeit, Streit und Gewalt. Aufgrund von Geldnot ging Zwanziger auch zeitweise der Prostitution nach. Zusätzlich unterhielt sie eine Affäre mit einem Leutnant.
Nach 18 Ehejahren starb ihr Mann 1796 und ließ seine Frau mittellos mit 2 Kindern zurück. Zwanziger begann eine Affäre mit einem Freiherr, den sie versuchte an sich zu binden, indem sie ihm vorschwindelte von ihm schwanger zu sein. Doch dieser begann sich daraufhin von ihr abzuwenden. Zwanziger versuchte sich darauf mehrmals das Leben zu nehmen. Sie sollte auch im weiteren Leben kein Glück mit Männern haben.
Nach mehreren kurzfristigen Arbeitsstellen nahm Zwanziger (die mittlerweile wieder ihren alten Namen Schönleben angenommen hatte) 1808 in der Nähe von Bayreuth eine Stelle als Haushälterin bei dem Justizangestellten Glaser an. Kurz darauf starb dessen Frau am 26.08.1808 an Arsenvergiftung, die erst wenige Tage nach einer Trennung von ihrem Mann wieder eingezogen war. Auf Zwanziger fiel jedoch kein Verdacht. Zwanziger selbst hatte darauf gehofft von Glaser geehelicht zu werden. Als dieser Plan jedoch nicht aufging, wechselte sie die Stelle.
Ihr zweiter Arbeitgeber, der kränkliche Justizangestellte Grohmann, verstarb am 08.05.1809, nachdem Heiratspläne mit einer anderen Frau bekannt wurden. Auch dieses Opfer wies Anzeichen einer Arsenvergiftung auf, jedoch wurde Zwanziger auch hier nicht verdächtigt.
Am 20.05.1809 verstarb die Frau des Richters Gebhard, Zwanzigers dritter Arbeitgeber, im Wochenbett. Diese hatte immer wieder die Arbeit von Zwanziger bemängelt und vor ihrem Tod den Verdacht geäußert, vergiftet worden zu sein. Als auch der Richter, Besucher und Dienstboten erkrankten wurde Zwanziger gekündigt. Nachdem auch noch zwei weitere Mägde und das jüngste Kinder der Familie Gebhard krank wurden, beschloss man sich die Lebensmittel in der Apotheke analysieren zu lassen. Hier wurden große Mengen von Arsen in den Salzvorräten gefunden, welche Zwanziger kurz vor ihrem Auszug aus dem Hause Gebhard präpariert hatte.
Zwanziger selbst bestritt die Morde – sie wollte die Opfer doch „nur“ krank machen und bestrafen.
Sie wurde am 17.09.1811 enthauptet.