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mcnep schrieb am 14.7. 2003 um 18:49:10 Uhr über

indigo

Eine Freundin, deren Kind augenblicklich durch eine kleinkindliche Nervphase zu gehen scheint, teilte mir neulich im Ton liebevoller Resignation mit, ihr Kleines sei eben 'ein typisches IndigoKind'. Zuerst schaltete ich auf mitfühlende Betroffenheit, da ich hinter diesem Ausdruck eine pschyrembelrelevante Erkrankung irgendwo zwischen Vitiligo und Bilirubin–Stoffwechselstörung vermutete. Ich wurde jedoch informiert, daß es sich bei den Indigokindern um wiedergeborene alte Seelen handele, wie sie seit rund zwanzig Jahren als krönender Ausfluß des Wassermannzeitalters vermehrt anzutreffen seien, und daß sich die Bezeichnung von der Farbe ihrer Aura ableite. Indigokinder sind eigentlich einfach das, was alle Eltern die ersten Jahre von ihren Sprößlingen denken: Hochintelligent und anstrengend, was irgendwie mit karmischer Lichtarbeit zu tun haben soll. Mir tun die armen Lehrer leid, die beim Elternsprechtag vom Vater eines pubertierenden HKSlers zu hören bekommen, sein Filius sei nur auf der Durchreise und habe seinen Stern noch nicht gefunden.


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