MIR FÄLLT DIE GESCHICHTE VON ILSE MUTH DAZU EIN;, das waren leute, meine oma kannte die, die wohnten im dorf, und die frau, eine stattliche blonde person, war wohl die beste klavierspielerin im ganzen dorf, trotzdem gab sie keinen unterricht und überließ das der unbegabten frau engel, die gelangweilt neben ihren schülern saß und mal hier mal dort ein, das muß schöner sein, fallen ließ, mehr nicht.
ilse muth konnte die appassionata von beethoven spielen, mein absoluter gradmesser für können damals, und sie spielte sie nicht irgendwie, sondern gut, ich hatte ein einziges mal gelegenheit sie zu hören.
das dorftturnhallenpublikum war auch nicht sehr empfänglich für derartige musik
ich erinnere mich so sehr daran, weil mir oma immer erzählte, die muth, habe als kind sechs stunden täglich üben müssen und man habe ihr mit dem stock auf die finger gehauen. das ist mir im gedächtnis geblieben.
wenn schon, dann haut man auf den arsch dachte ich nur, auf die finger, das schädigt doch die finger. und sechs stunden, wann war denn da noch zeit für hausaufgaben.
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