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Pascal schrieb am 9.8. 2003 um 10:45:00 Uhr über

fetischismus

Pervers oder normal? Bis zu fünf Prozent der deutschen Männer suchen den erotischen Kick im Fetischismus.
Für den einen ist es (getragene) Unterwäsche, für den anderen langes Haar, den Dritten Füße. Der nächste trägt Latex-Dessous unter seinem Business-Anzug, wieder andere steigen abends in Baby-Windeln und greifen zum Schnuller. Wer es besonders extrem mag, steht auf amputierte Gliedmaßen oder Urin ...

Die Ursache: Ein Trauma aus Kindertagen
Erotischer Fetischismus heißt es in der Fachsprache der Psychologie, wenn jemand seine sexuelle Erregung und Befriedigung ausschließlich durch Berührung oder Besitz eines bestimmten Objektes erreichen kann. In Deutschland sind Hunderttausende betroffen, Sexualforscher schätzen bis zu fünf Prozent aller Männer.
Die Liebe zum Detail - der Fetischismus - ist ein gestörtes Sexualverhalten von zumeist Männern, das bereits um die vorige Jahrhundertwende von dem Psychiater Richard von Krafft-Ebing in dem Standardwerk »Psychopatia sexualis« beschrieben wurde: »Der erotische Fetischismus hat zum Gegenstande entweder einen bestimmten Körperteil des entgegengesetzten Geschlechts oder ein bestimmtes Kleidungsstück desselben oder einen Stoff der Bekleidung«. Auch Dr. Siegmund Freud erforschte in seinem Werk »Fetischismus« (1927) die Hintergründe dieser sexuellen Abweichungen. Er beschrieb Fetischismus als Perversion und sah die Ursache in einem kindlichen Trauma - z.B. die Fußtritte des prügelnden Vaters -, das der Erwachsene lustvoll verarbeite. Der Urkern des Fetischismus ist immer Angstabwehr. Irgendein Gegenstand hilft, die Angst zu bewältigen - und wird zum Zentrum der Befriedigung. Einem echten (männlichen) Fetischisten genügt sein Fetisch, die Frau ist zweitrangig oder gar überflüssig.

Es gibt nichts, was nicht zum Fetisch taugen könnte: (getragene) Strümpfe oder Wäsche, Uniformen, Baby-Schnuller, Latex oder Leder, Füße, Wespentaillen, der weibliche Busen, Buckel, die Stummel amputierter Gliedmaßen, Schweiß, Urin oder Tätowierungen. Zu den Fetischisten zählen außerdem Transvestiten, Puerilisten (Verkleidung als Baby oder Kleinkind) oder jene, die sich in originalgetreu eingerichteten »Praxen« von falschen Ärztinnen »behandeln« lassen.




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