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baumhaus schrieb am 28.10. 2007 um 00:51:40 Uhr über

entbehren

Es gibt nur vergleichsweise wenige Menschen in Deutschland, denen Essen und ein Dach über dem Kopf fehlt, so daß sie hungern und frieren und schließlich daran zugrunde gehen. In nahezu allen Städten gibt es so genannte Tafeln, die Lebensmittel sammeln und an Bedürftige verteilen. Nur sehr, sehr wenige Menschen müssen in Deutschland müssen wirklich für das physische Überleben essentielle Dinge entbehren.

Allerdings gibt es andere Dinge, die viel häufiger entbehrt werden müssen. Ein nettes Wort. Ein Lob. Ein freundlicher Blick. Eine liebe Geste. Kleine Dinge, die Menschlichkeit zeigen. In den Arm genommen werden. Sich einem anderen anvertrauen. Jemanden neben sich haben, der einem zuhört. Diese Dinge zu entbehren stellt zwar keine physische Bedrohung dar. Man wird daran nicht verhungern. Aber es macht müde und einsam. Dabei ist es doch so leicht, diese kleinen Zeichen von Menschlichkeit an andere auszusenden. Man muß sich dafür doch nicht verrenken. Und es kostet auch kein Geld. Verbissenheit scheint aber die »coolere« Einstellung zu sein. Ja nicht zeigen, daß man einander sympathisch findet - ja nicht lächeln. Es könnte ja im Ernstfall gegen einen verwendet werden.

Warum ist das so?


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