Die enorm überwiegende Mehrheit der Bevölkerung Deutschlands ist desinformiert. Man könnte sagen: über 90 % haben von über 90 % nicht die geringste Ahnung. In ökonomischer Hinsicht ist der Desinformationsgrad noch höher. Selbst diejenigen, die man als »insider« bezeichnen könnte: Unternehmer, Steuerberater, Banker - haben größtenteils nicht die geringste Ahnung davon, was zB »Geld« eigentlich bedeutet. Was vorhanden ist und offenkundig lebenslang prägen kann ist: Schulwissen - mit dem Nürnberger Trichter und diversen Zwangsmaßnahmen eingebläut, hält es sich bis ins hohe Alter erstaunlich frisch und virulent. Selbst in Kreisen, denen man im allgemeinen eine hohe Allgemeinbildung zuspricht, sieht es nicht viel besser aus. Lediglich die Ideengeschichte der Neuzeit ist dort präsent - viele kennen die letzten Verästelungen der aktuellen Ideologieen, deren Protagonisten und Wirkungsgeschichten. Aber nur bis zur französischen Revolution. Dahinter beginnt ein finsteres Mittelalter, und der Grad der ökonomischen Unbildung ist in diesen ökonomischen Kreisen noch furchtbarer, als beim Otto Normaldeutschen auf der Strasse. Die Verachtung für den schnöden Mamon sitzt tief im deutschen Intellektuellen. Seine eigenen ökonomischen Interessen vertritt er gleichwohl mit sinisterer Hartnäckigkeit und ebenso verschämt, wie weiland der Schwule ins Knabenbordell schlich: Habgier schlechthin, die er bei den offen ökonomisch Handelnden stets zu brandmarken pflegt.
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