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SuperUser schrieb am 21.9. 2012 um 13:52:05 Uhr über

Wulff

Nachdem gerade ein paar Millimeter Gras über die "Affäre Wulffgewachsen war (die ja noch immer nicht abgeschlossen ist), eröffnet nun Frau Wulff mit ohrenbetäubendem Kanonendonner ein neues Schlachtfeld und präsentiert werbewirksam, mit Klagen gegen den Suchmaschinenriesen Google und Günther Jauch, ihr autobiographisches Buch. Cleverer Werbefeldzug – möchte man meinen. Ich befürchte allerdings, dass der Schuss nach hinten losgeht. Insofern tut mir Frau Wulff sogar ein kleines bisschen leid, denn womit sicher weder Verlag noch Autorin und Ghostwriterin gerechnet haben, ist der gequälte Aufschrei der einstigen Untertanen, die doch jetzt bitteschön bei den 100.000 Exemplaren zum Schnäppchenpreis kräftig zugreifen sollen.
Mich wundert ja immer wieder, wie weit sich unsere Polit-Prominenz schon vom eigenen Volk abgesetzt hat. Sollte Frau Wulff tatsächlich die Anti-Wulff-Stimmung im Lande entgangen sein? Hat sie tatsächlich erwartet, dass man ihr dieses triviale "Werkbuchstäblich aus den Händen reißt?

Kollektives Fremdschämen ist angesagt, denn die Leseprobe (nur die kann und will ich bewerten) offenbart solche Sätze wie:

"Ich habe bei Männern kein festes Beuteschema.“

"Ich bin nicht die Frau, die Öffentlichkeit sucht.“

"Ich möchte, dass die Menschen mich so sehen, wie ich bin: als eine ziemlich normale Frau und Mutter, die ihr Leben
so leben möchte, wie sie es will, und nicht, wie andere es von ihr erwarten. Und die sich verantwortungsvoll für andere, vor allem eben auch für die eigenen Kinder, und für Themen einsetzt, die ihr wichtig sind. So einfach ist das eigentlich …“

Neinso einfach ist das ganz und gar nicht. Als Ehefrau eines, wenn auch inzwischen Ex, Bundespräsidenten oder auch Ex-Ministerpräsidenten, ist man keine ziemlich normale Frau mehr und wird es wahrscheinlich auch nicht mehr sein. Es gibt sehr, sehr viele Menschen, die sich verantwortungsvoll, sogar unentgeltlich, für andere einsetzen. Für die eigenen Kinder tut es wohldavon gehe ich ganz stark aus - auch die überwiegende Mehrheit.

Leider sind die Leidtragenden hier die Kinder. Apropos Kinder...
Gleich beim allerersten Satz möchte man schon in hilfloser Verzweiflung in sein Taschentuch schluchzen. Ich zitiere: "Mama, habt ihr gelogen?“ und sofort befindet man sich in mitleidheischendem Gejammer.

Mein Fazit:
1.) Ich empfehle die 18-seitige Leseprobedanach weiß man, wohin der Hase hoppelt.
2.) Der triviale Beginn macht keinen Appetit auf weitere 200 Seiten, wirklich nicht.
3.) Ein Buch, das der Gattin eines Ex-Bundespräsidenten nicht würdig ist und das den Kauf nicht lohnt.


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