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Körper schrieb am 27.10. 2001 um 19:11:54 Uhr über

Wasserhaushalt

Der quantitativ wichtigste
Bestandteil des menschlichen
Körpers ist Wasser, das etwa 2/3
seines Gewichts ausmacht. Der
Anteil des Wassers am
Körpergewicht ist dabei alters-
und geschlechtsabhängig. Beim
Neugeborenen beträgt er 75 %,
beim Erwachsenen etwa 65 % und
bei älteren Menschen noch etwa
55%. Die starke Abnahme des
Wassergehalts mit dem
Lebensalter ist bedingt durch die
gleichzeitige Zunahme des Fettgewebes und durch den
altersbedingten Umbau des Bindegewebes von
wasserreichen zu wasserärmeren Typen.

Zwischen Aufnahme, Bildung und Ausscheidung von
Wasser besteht normalerweise ein Gleichgewicht, die
sogenannte Wasserbilanz. Die Wasseraufnahme erfolgt
über Flüssigkeit und feste Nahrung, und variiert je nach
Durst, Hunger und Appetit. Die Hauptausscheidung von
Flüssigkeit erfolgt über Urin (renale Ausscheidung),
welche letztlich so die Flüssigkeitsbilanz größtenteils
regelt. Auch über die Atemluft wird eine geringe Menge
an Wasser abgegeben.

Eine weitere extrarenale Wasserausscheidung erfolgt
als Schweiß. Diese Ausscheidung erhöht sich bei
langanhaltendem Schwitzen, z.B. bei starker körperlicher
Arbeit oder extremer sportlicher Anstrengung. Dies kann
bei ungenügender Wasseraufnahme zu einer
Verschiebung der Wasserbilanz führen, und somit
lebensbedrohliche Situationen hervorrufen.

Die Gesamtkörperflüssigkeit ist in verschiedene Räume
unterteilt. Man unterscheidet hier zum einen das
Flüssigkeitsvolumen in einer Zelle, den sogenannten
intrazellulären Raum (ca. 2/3 der
Gesamtkörperflüssigkeit). Zum anderen gibt es das
Flüssigkeitsvolumen außerhalb der Zelle (extrazellulärer
Raum = 1/3 der Gesamtkörperflüssigkeit). Der
extrazelluläre Raum unterteilt sich wiederum in das
Interstitium, das Blutplasma und die epithelialen Lumina.
Das Interstitium ist der alle menschlichen Zellen
unmittelbar umgebende Flüssigkeitsraum. Das
Blutplasma ist der flüssige und zellose Anteil des Blutes.
Die transzelluläre (zwischen den Zellen gelegene)
Flüssigkeit wird als so genanntes epitheliales Lumina
bezeichnet. Eine pathologische (krankhafte) Zunahme
der Flüssigkeit im extrazellulären Raum, welche man an
der Hautoberfläche als Schwellung wahrnehmen kann,
wird als Ödem bezeichnet.

Störungen des Wasserhaushalts können verschiedene
Körperfunktionen erheblich beeinträchtigen und unter
Umständen sogar den Tod zur Folge haben. Eine
negative Wasserbilanz führt zu einer sogenannten
Dehydratation (Wasserdefizit, Volumenverlust), eine
positive Wasserbilanz zu einer Hyperhydratation
(Wasserüberschuss, Volumenzunahme) des Organismus.


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