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Wißt Ihr wie traurig ich bin. Heute lag eine Gefrierpizza im Karton auf der Bank im Regen. Ich war nun ein Jahr lang Callboy und wurde nicht einmal angefordert. Ich ruf Dich an wenn ich dich brauche, sagte sie. Anscheinend hat sie mich nicht gebraucht. Mich hat auch ihre Versetzung in den Stand eines Callboys nicht gefallen. Ich hatte zuvor zu ihr gesagt, Du kannst jederzeit her kommen wenn wir zsammen lernen wollen. Das hat sie nie getan. Ich dagegen bin etwa achtzehn Monate fleißig wöchentlich zu ihr gepilgert, nicht ohne mehrere Male von ihr unangekündigt versetzt worden zu sein. Ich hab das nie raushängenlassen oder erwähnt, sagte, sowas passiert schon mal, man kann nicht immer alles vorhersehen. Bei einer der letzten, festen Verabredungen, fragte ich zweimal vorher nach ob sie auch komme was sie bejahte, auch deswegen, weil ich eine Sitzgelegenheit für uns beide in der Stadtbücherei orgenisiert hatte, bei der Leiterin, und ich ein wenig blöd dastehen würde, käme sie nun nicht. Aber sie hat den Termin ohne Entschuldigung verstreichen lassen und sagte später, ach ja, das hab ich ja ganz vergessen. Seitdem habe ich keine Verabredungen mehr ausgemacht. Zu dem Vater sagte ich, das hat keinen Sinn, in solch langen Abständen kann ich keinen Fortschritt gewährleisten, entweder wir sehen uns regelmäßig oder gar nicht mehr.
Auch vom Vater habe ich in dieser Hinsicht nun schon zwei Monate nichts mehr gehört. Ich lege hiermit mein Amt als Callboy vorrübergehend nieder. Wie gesagt, das hat mir sowieso nicht besonders gefallen, auf Abruf bereit zu sein und dann niemals angerufen zu werden. Wenn ich nocheinmal im Leben Callboy werde, dann nur für meine Ehefrau. Die existiert im Moment aber nur in Gedanken in mir. Und wenn ich mir all die Beispiele die ich täglich zu Gesicht bekomme so anschaue, dann finde ich kein Paar dem ich nacheifern möchte.
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