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Peter K. schrieb am 11.8. 2007 um 11:44:55 Uhr über

Warndreieck

In dem kleinen Dorf in Thüringen, in dem ich damals arbeitete, gab es in einer kleinen Vereinskneipe eine Freitagabendliche Skatrunde, an der ich mich gerne beteiligte. Meist wurde an zwei oder drei, manchmals sogar an vier oder fünf Tischen gespielt, Bier getrunken, schwadroniert und erzählt, wie es halt bei Skatrunden so ist. Besonders im Winter fand ich diese regelmässige Runde immer sehr angenehm als Abschluß der Arbeitswoche, wenn es im Kaminofen knackte und prasselte. Draussen lag schon Schnee in diesem einen Winter, und ich seufzte einmal beim Kartenspielen, daß ich immer noch keine Gelegenheit gehabt hätte, mir neue Winterreifen aufziehen zu lassen wegen der vielen Termine, in denen ich eingezwängt war. Das war mir sehr unangenehm, weil mein BMW ohne ausreichendes Profil auf den Winterreifen leicht ins Schleudern kam.
In der kommenden Woche viel dann aber einer dieser Termine aus, und ich konnte endlich die neuen Pneus aufziehen lassen.
Freitags war ich dann wieder in dem Vereinslokal und spielte Skat - von den neuen Reifen erwähnte ich nichts. Es wurde sehr spät, so gegen zwei Uhr früh, bis ich nachhause fuhr, wie üblich über kleine Strassen, »LPG-Wege«, wie man sie in Thüringen nennt. Bei einem aus höchstens 5-6 Häusern bestehenden Weiler hielt mich plötzlich eine Polizeikontrolle an. 2 Polizeiwagen, ein halbes Dutzend Beamte. Führerschein, Fahrzeugpapiere - und schon wuselte einer der Beamten mit der Taschenlampe um meine Reifen herum. Auch die Alkoholkontrolle ergab keinen unzulässigen Wert, irgendwas um 0,3 Promille oder so. Als ich auch noch Warndreick und Verbandskasten vorweisen konnte, und sämtliche Beleuchtungseinrichtungen erbarmungslos funktionstüchtig waren, zog die sichtlich entäuschte Polizei wieder in die frostklirrende Nacht ab. Ich rauchte erst mal noch eine Kippe, bevor ich nachhause fuhr.
Gerne nahm ich die Gelegenheit war, als man ich einlud in einer benachbarten Kleinstadt an einer freitäglichen Doppelkopfrunde teilzunehmen. Doppelkopf spiele ich sehr gerne - es ist einerseits anspruchsvoller, andererseits geselliger als Skat. Aber in dieser Doppelkopfrunde hütete ich mich stets davor, vom irgendetwas vom Zustand meines Autos zu erzählen, daß zu einer erneuten solchen nächtlichen Polizeikontrolle hätte Anlass geben können.


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