Wer aber von den Werken der Kunst hinüber will zur Schönheit der Natur, der findet im Schloßgarten sein Genügen. Trefflich in Stand gehalten, 30 Morgen groß, dehnt er sich aus, langsam durchströmt von lauteren Wassern, durchtönt von zahlloser Singvögel Lied, womit die Nachtigallen ihre lang hingezogenen Laute wundervoll mischen, als ein Dickicht herrlichster Laub- und Nadelholzbäume, von Eichen, Buchen, Linden, Ahornen, Platanen, und daraus als Riesengestalten steigen die vollen gedrungenen Formen der Silberpappeln, dann Hängetannen mit dunklem Geäst, breitwipflige Eschen, uralte Linden mit knorrigem Stamm, der saftige Rasen mit Waldblumen und Buschwerk. Dies alles umweht von weicher, lind bewegter Luft, von draußen herein schimmert die duftige Ferne und hinaus schweift der Blick hinab an der blauen, von schönen Weidenbäumen umschatteten, durch Wiesengrund sich schlängelnden Tauber und hinüber zur hochragenden Burgruine Neuhaus.
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