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Peter K. schrieb am 13.3. 2007 um 15:01:54 Uhr über

Theater

Obschon ich mich in der älteren dramatischen Literatur recht gut auskenne, Anouhil z.B. liebe: Ich habe das Sprech-Theater nie gemocht, und nur unfreiwillig ließ ich mich als Kind und Jugendlicher von meinen Erziehern hineinschleppen. Damals wie heute habe ich unter unbequemen Sitzen gelitten, der Atmosphäre graumelierter Spießbürgerlichkeit ringsumher und der für meinen Geschmack ins Groteske übertriebenen Manieriertheit der Vorgänge auf der Bühne. Stets habe ich mich für die Leute geschämt, die dort oben standen und sich lächerlich machten, und stets habe ich diejenigen Leute verachtet, die Gefallen daran finden, solch einem Theater beizuwohnen - und das noch in einer Unterbringung, für die sich Ryan Air schämen würde.

Kulturgeschichtlich halte ich das Theater zudem durch den Film, Fernsehen und Internet für hoffnungslos überholt. Es ist ein Museuum seiner selbst geworden, dessen Unterhaltskosten grausam horrend sind.

In Meiningen haben ich nunmehr vor einigen Jahren den damaligen Theaterintendanten kennengelernt - Res Bosshart. Er wurde in dieser Kleinstadt wegen seiner Kunstauffassung und des von ihm »gemachten« Theaters regelrecht gemobbt, und nur dieser Umstand hatte mich eigentlich dazu bewogen, den von ihm angebotenen Freundschaftlichen Umgang anzunehmen. Auch war es wohl nur seiner Diaspora-Situation zu verdanken, daß er (und einige seiner Mitarbeiter) mich als Theaterfremden als Umgang akzeptierten.

Übel wie ihm mitgespielt worden war, habe ich mich auch - als einziger der örtlichen »Honoratioren« - hinter ihn gestellt, in Leserbriefen, einem Artikel für seine Theaterbeilage unseres Käseblättchens und sogar auf einem Rücktitel eines Spielzeit-Programms. Somit war ich eine Zeitlang als Freund des Intendanten allgemein bekannt in unserer Kleinstadt.

Was ich in dieser Zeit an Schleimereien von Theaterkünstlern (Regisseuren, Schauspielern, Bühnen- und Kostümbildnern usw.) mitbekommen habe, spottet jeder Beschreibung, und hat meine Abneigung gegenüber dem Theater in eine regelrechte Verachtung umschlagen lassen.

Die Macht des Indendanten eines öffentlich-rechtlichen Theaters ist nur noch mit einem absolutistischen Fürsten vergleichbar,und die Regisseure und Dramaturgen sind seine Lehensleute, die daran teilhaben. Sklavisch unterworfen die Künstler, über deren Wohl und Wehe die Herren mit unhinterfragbarer Macht entscheiden. Wem es nicht gelingt, in diesem Spannungsfeld zwischen Ehrgeiz und Servilität alsbald durch Berufswechsel oder Aufstieg zum Star zu entrinnen, wird gnadenlos psychisch depraviert, was man diesen Leuten im persönlichen, erst recht im privaten Umgang auch deutlich anmerkt.

Das öffentlich-rechtliche Theater ist eine Seelenmetzgerei, dessen Leichen im jeweiligen Dunstkreis nur allzugut erkennbar sind: dauerarbeitslose Schauspieler pp, drogen-, alkohol- oder medikamentenabhängig, psychotisch jenseits der Therapiefähigkeit.

Man sollte diese Einrichtungen als Gefahr für die Volksgesundheit schließen.


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