Suhle ist eine Bezeichnung in der Jägersprache für eine morastige Bodenvertiefung. In ihr legt sich Rot-, Sika- und Schwarzwild, besonders bei trockenem, heißem Wetter, nieder. Die Tiere kühlen sich dabei und reinigen sich von Ungeziefer, wie beispielsweise den Hirschlausfliegen und Zecken. Diese Tätigkeit wird dementsprechend „Suhlen“ genannt.
Hirsche schlagen meist in der Feist- und Brunftzeit gewöhnlich zuerst mit dem Vorderlauf den Morast zu einer breiartigen Masse, legen sich dann hinein und wälzen sich darin umher. Beim Austreten aus der Suhle schütteln sie den Schmutz ab und reiben oder scheuern sich anschließend an Bäumen. In der Jagdsprache wird dieser Vorgang auch „Malen“ genannt.
Suhle im Birkenwald, die von Wildschweinen genutzt wird
Malbaum des Schwarzwildes mit anhaftendem Schlamm
Bei den Wildschweinen gehört das Suhlen zum fast täglichen Komfortverhalten. Sie nutzen es zur Wärmeregulation und, um sich mit einem Schlammpanzer gegen Stechinsekten zu schützen. Anders als Hirsche wälzen sich Wildschweine jedoch nicht komplett in der Suhle. Ihr Kamm bleibt meistens trocken. Ebenso wie das Rotwild „malen“ Wildschweine häufig im Anschluss an das Suhlen, indem sie sich ausführlich an Bäumen scheuern.
Siehe auch: Kuhle
Literatur
Ilse Haseder, Gerhard Stinglwagner: »Knaurs Großes Jagdlexikon«, Augsburg 2000, Stichwort: Suhle, S.781, ISBN 3-8289-1579-5
Carl Zeiß, Fritz Dobschova: »Lexikon der Waidmannssprache«, Wien 1992, Stichwort: Suhle, S.194, ISBN 3-7039-0011-3
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