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Die Leiche schrieb am 10.6. 2009 um 22:42:00 Uhr über

Nichtstun

Unsere Wertewelt ist bestimmt von einer protestantischen Ethik rastloser Geschäftigkeit, mit der man sich redlich strebend um Erlösung - in dem einen oder anderen Sinne - zu bemühen habe. Im Lichte dieser Ethik wird Nichtstun schon an sich zur Sünde - und zum Einfallstor, der Einstiegsdroge für allerlei Laster. Selbst wohlmeinende Zeitgenossen assoziieren mit Nichtstun stets das lasszive, das süsse Nichtstun. Geradezu verschüttet ist die uralte Weisheit der Strategie, wonach Nichtstun um so größeren Vorteil bringt, um so schneller die Zeit für den arbeitet, der nichts tun. Der große Wallenstein hat Gustav Adolf aus Bayern hinausgeworfen, in dem er sich ein bei Nürnberg auf seine Versorgunslinien legte, und hinter starken Schanzen einfach nichts tat - oft genug hat ihm der Schwedenkönig die Schlacht angeboten, stark genug haben ihn seine politischen Auftraggeber bedrängt, doch endlich zu schlagen. Doch Wallenstein ist standhaft im Nichtstun geblieben, und Gustaf Adolf zog nach wenigen Wochen deutlich geschwächt nach Nordosten am, um schließlich auf dem Schlachtfeld von Lützen zu sterben.


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