Ich war mal drauf und dran, eine Ode an das Mettbrötchen zu schreiben, und das kam so:
»Junge, nimm noch'n paar Zwiebeln«, sagte mein Vater, und »mehr Pfeffer, du mußt mehr Pfeffer nehmen!«
Es war endlich wieder Mettbrötchenabend. Fast so aufregend wie Tomatensalatabende.
Mettbrötchen sind ein wichtiger Bestandteil der Geschichte bzw. Ungeschichte meines Familienlebens, aber leider war ich zu der Zeit, als ich eine Ode hätte schreiben mögen, noch zu wenig fertig mit dem ganzen Sermon, als daß etwas anderes als eine Haßtirade dabei hätte rauskommen können.
Mit meinem Vater Mettbrötchen zu essen, war so was ähnliches wie ein Bundesverdienstkreuz am Band, es war sowas wie nachts zum Boxkampf geweckt zu werden, und wenn ich auch Boxkämpfe saublöd fand --- ich hätt ja auch Mettwurst bis zum Erbrechen mit Bergen roher Zwiebeln verputzt, um diese Momente der Mettwurst-Gemeinsamkeit zu verlängern.
Was aber will mir das bedeuten, dass ich heute, nach langen boxkampffreien Zeiten, tatsächlich an der Wursttheke steh und sag:
eine Zwiebelmettwurst bitte?
Isch weiss et nit.
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