Peter K. haßt Köln, wie er sonst nur den Tod haßt, überhaupt, sagt Peter, ist die ganze Stadt eine einzige Nekropolis, schon dieser ganze Mittelalterscheiß, und dann noch der DOM, dieser schwarze Klumpen, nein, das mache keine gute Laune sagt Peter. Er ist auch einmal durch eine dieser extrem engen Gassen geschlendert, in der Fußgängerzone, wo sich ein dümmliches Jeansgeschäft an das andere reiht, mit einer Tüte Pommes Frites in der Hand, und hat sich doch sehr gewundert über den Kölner an sich. Aus Wut hat er dann, und da habe ich mich schon sehr amüsiert, denn ich habe dies mit eigenen Augen gesehen, ich war dabei, vor einem dieser Geschäfte, seine Pommes mit Mayonaise auf eine Auslage Fubu-Jeans geklatscht, und alles ordentlich verschmiert. Die Verkäuferin, mit riesigen Ohrringen, kam natürlich sofort aus dem Laden gerannt, und hat, dies freilich fand ich weniger lustig, mir, denn Peter war schon wieder im Getümmel verschwunden, erst mal einen Schlag aufs Auge versetzt. Ich protestierte, suchte dann aber auch das weite, da ich eine Anklage wegen Sachbeschädigung fürchtete, diese Fubu-Jeans sind schließlich nicht billig, und Peter hatte, dies vielleicht auch zur Entschuldigung der gewalttätigen Reaktion der stark geschminkten Verkäuferin, doch recht ansehlichen Schaden angerichtet, mit der Mayonaise. Ich hörte nur noch die rheinische Schärfe in der Stimme der Schlagkräftigen Teilzeitangestellten, dann hatte ich mich auch schon gerettet. Peter schließlich sollte ich an der Rheinpromenade wiederfinden, wo er gerade auf die Betonplatten pinkelte. Köln, so unsere einhellige Meinung, werde man so schnell nicht mehr besuchen.
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