Tauber

Genug gevögelt für dieses Jahr! So haben sich meine Schwestern und ich entschieden. Der kräftige Taber, der uns ständig nachstellt, sieht das völlig anders.

Wir werden ihm eine Lehre erteilen. Er soll hinter uns her flattern, bis er vor Erschöpfung vom Himmel fällt. Meine dritte Schwester fliegt von uns am schnellsten. Wenn sie nicht will, kann er sie kaum einholen. Nach einem längeren Rundflug über unserem Dorf kommt sie völlig außer Atem heim. Ich lenke den Tauber ab, bis er mir folgt, jetzt schon deutlich langsamer als meiner Schwester. Nach einem schier endlosen Flug kommen wir endlich heim, ich inzwischen mit einigem Vorsprung.

Jetzt übernimmt unsere andere Schwester. Als sie wieder eintrifft gibt es keine Spur mehr von unserem lästigen Tauber. Ganz in der Ferne hockt er auf einem Dach und ruht sich aus. So fällt er natürlich nie vom Himmel! Also flattern wir aufreizend auf ihn zu, und sein Sextrieb beendet sie Erholungspause. Als letzter im Schwarm tut er sich schwer, uns zu folgen. Wir fliegen gerade so schnell, dass er uns noch folgen kann.

Als er immer langsamer wird, umflattern wir ihn aufreizend. Mit letzter Kraft setzt er wieder zur Verfolgung an. Er ist auf unseren Trick herein gefallen. Weit und breit kein Dach, kein Baum und kein Strauch, der ihm Ruhe bietet. Nur ein riesengroßer Acker auf dem ein Fuchs aufmerksam unsere Spiel beobachtet. Unser Tauber kämpft ums Überleben. Er ist so erschöpft, dass er notlanden muss. Und wir singen: Fuchs du hast den Tauber gestohlen. So endgültig wollten wir ihn eigentlich auch nicht loswerden.