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mcnep schrieb am 27.5. 2004 um 18:38:19 Uhr über

Tätersolidarität

Beim Spaziergang im totgesagten Park plötzlich ein Rascheln im Unterholz und in Todesangst kreuzte ein junges Kaninchen den Weg, schlug ein paar Haken und verschwand im höheren Gras des gegenüberliegenden Spielplatzes. Dann aufgeregte Spurlaute und eine Sekunden hinterher ein Bracke im Jagdfieber, vor uns einige irritierte Kreise drehend (zum Glück hatte der vorauslaufende Beagle von dem Kaninchen hinter seinem Rücken nichts mitbekommen) und etwas planlos die nähere Umgebung abschnüffelnd. Ich sagte zu dem Jagdhund in normalem Konversationston: »Falls Du einen Tip brauchst - diese Richtung. Aber ich denke mal, das Kleine ist längst über alle Berge...« Das hatte eine andere Hundebesitzerin, ihren zivilisationsgedopten Pudel achtsam an der Leine führend, mitbekommen und sagte leicht ironischen Tons zu mir: »Na, meinen Sie, das hat der Hund verstandenIch erwiderte Lustloses, wobei ich meinen Zweifel ausdrückte, daß ein Hund im Jagdfieber überhaupt für irgendeine Kommunikation empfänglich sei und ging weiter. Erst hinterher wurde mir die ekelhafte Tätersolidarität dieser Fohse bewußt, die sich mit keinem Wort kritisch gegen meinen Verrat ausgesprochen hatte.


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