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Wicki, am 27.7. 2016 um 22:41:12 Uhr
Stallknecht

Der Stallknecht ist eine veraltete Bezeichnung für einen angestellten Tierpfleger, der für das Wohlergehen der Pferde des Arbeitgebers verantwortlich ist. Zeitgemäßer ist die Bezeichnung Pferdepfleger.

Der entsprechende Ausbildungsberuf heißt Pferdewirt mit Schwerpunkt Pferdehaltung und Service.

Stallknechte können in privaten Haushalten oder in professionellen Einrichtungen wie Pferdeställen, Pferdetrainingseinrichtungen und Reitschulen angestellt sein.

Zu dem Aufgabenbereich eines Pferdepflegers gehören die Reinigung der Ställe, Ausmisten, Füttern, die Bewegung (Weidegang, Führmaschine, Auslauf) und die Pflege der Pferde.

Pferdepfleger von Sportpferden oder Rennpferden, müssen oftmals mit ihren Arbeitgebern mitreisen, um die Pferde während der Turniere zu betreuen und den Reiter oder Fahrer während des Wettkampfes zu unterstützen. Diese Aufgaben reichen vom bereit machen der Pferde für den Start, bis hin zum Aufwärmen der Pferde vor dem Start.

In der Geländeprüfung im Fahrsport (kurz Marathon genannt) sind als Beifahrer meist Pferdepfleger (Groom genannt) auf dem Wagen. Sie balancieren den Wagen bei schneller Fahrt in engen Kurven aus, indem sie ihr Gewicht verlagern.

Bei großen Einrichtungen können mehrere Stallknechte vorhanden sein, die unter der Führung des leitenden Stallknechts bzw. des Stallmeisters stehen. In vielen Fällen hat der leitende Stallknecht die volle Verantwortung für die Pferde, inklusive der Planung der Trainingszeiten und der Auswahl des Futters für die optimale Ernährung. Er hat zudem sicherzustellen, dass die Pferde beschlagen, geimpft und entwurmt sind, sowie unter regelmäßiger tierärztlicher Behandlung stehen.

Der Stallknecht in einem privaten Haushalt musste sich innerhalb einer bestimmten Zeit jederzeit auf Abruf für den Fall bereithalten, dass ein Mitglied der Familie des Arbeitgebers ausreiten bzw. wegfahren mochte.

Im militärischen Bereich nannte man einen Stallknecht, der sich um das Pferd eines Offiziers kümmerte auch Offiziersbursche.

Der Offizier hat bekanntlich einen »Burschen«, das heißt einen Soldaten als Diener zu seiner persönlichen Verfügung. Soweit der betreffende Offizier dienstlich beritten ist, also vom Hauptmann an aufwärts, hat er deren sogar zwei. Der zweite hat lediglich auf das Pferd aufzupassen und es zu pflegen. [auch Reitbursche genannt, Anm. d. V.]“

Hans Tröbst[1]
Einzelnachweise

Mal wieder der Junker" - Band 1: Vom Eintritt in die Königlich-Preußische Armee bis zur Kriegsschule Engers (Ein Soldatenleben in 10 Bänden 1910 - 1923), S.64

Literatur

August Mau: Agaso. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band I,1, Stuttgart 1893, Sp. 737.




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