Ich bin auch ein Bauernsohn und ind den Stall bin ich als Kind auch nicht immer gerne, aber das Melken von Hand , beziehungsweise das ausmelken einer Kuh, hat es mir angetan. Wir hatten auch eine Kuh, die sich nur von Hand melken ließ und die habe ich auch viel gemolken und ich war stolz wenn es auch so schäumte im Kessel, wie jeweils bei meinem Vater, wann er die Kuh gemolken hat. Ja damals triefte das Melkfett an meinen Hosen, das man den Händen einstrich zum melken. Damals hat man der Kuh das Euter noch mit Wasser gewaschen vor dem melken. Die Milch wurde in Milchkannen geleert und im Burstel zur Sennerei gefahren, anfangs noch mit Ross und Wagen, dann mit VW, später von der Molkerei Wädenswil, noch später mit Lastwagen abgesaugt aus unserem Milchtank, wo die Milch vorher abgekühlt wurde. Der Schwiegervater vom jüngsten Bruder hat eine zeitlang auch als milchkannenabholer unsere Milch zusammengeführt, aber noch unwissend dass seine jüngere Tochter meinen jüngeren Bruder heiraten würde, auf jedenfall ist er arg ins schwitzen geraten, er brauchte mehrere Hemden am Tag. Den Milchtank haben wir meistens von Hand auf den hausplatz gestoßen, wenn unser Hund einen Stein in den Weg legte ist es uns Brüdern ein paar Mal passiert, dass es uns den Tank aus den Händen schlug und die Milch ausleerte, unsere stallarbeit vergeblich machte. Das Melken am frühen Morgen ist schon immer wieder ein Erlebnis , wenn alles andere noch stille ist und zum neuen Tag erwacht, oder gerade wenn man den Kuhstall betritt, die Kühe alle noch friedlich liegen und der erste Blick über ihre Rücken schweift, der warne Stallgeruch einem entgegenkommt. Das ich das heute noch so erleben darf bei meinem Bauernfreund, und auch mithelfen darf beim Melken, ist ein Geschenk Gottes , es zahlt sich aus, die Kühe haben mich gerne und ich sie auch, und mein Freund hat Hilfe , ein Liebesdienst und das ist es wert.
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