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Reyem, am 23.4. 2015 um 17:57:43 Uhr
Sporenreiter

Man zahlte M. den Lohn seines Verfahrens bald ohne weitere Schwierigkeiten. Ferdinand begann jetzt die Wahl des Sohnes zum römischen Könige zu betreiben, gegen welche eine Zeitlang die katholischen Kurfürsten sich gesträubt hatten. Ihnen war M. bereit ein Pfand für seine katholische Haltung zu bieten; er erbat sich vom Papste die Erlaubniß, das Abendmahl unter beiderlei Gestalten nehmen zu dürfen, und suchte des Papstes Unterstützung zu seiner Königswahl nach. In seinem äußeren Auftreten wurde er immer kirchlicher; er verkehrte viel mit katholischen Geistlichen; er besuchte wieder die Messe und nahm an Processionen wieder Antheil. Dies hinderte ihn keineswegs in Briefen an protestantische Fürsten sich gut protestantisch auszusprechen; den maßgebenden Kurfürsten von Sachsen und Pfalz gab er schriftlich sogar die Zusage, dereinst als Kaiser zum Protestantismus sich bekennen zu wollen. Andererseits erklärte er zu Prag im Februar 1562 den geistlichen Kurfürsten ganz bestimmt und bündig auf ihr Verlangen seinen Willensentschluß, daß er zur katholischen Kirche sich halten würde. Durch solche den beiden Parteien ertheilte Versprechungen sicherte M. sich die Nachfolge im Deutschen Reiche. Und auch das Verhältniß zu dem einst so gehaßten spanischen Schwager gestaltete M. jetzt so, daß er Geldhülfen von demselben gern annahm und die Erziehung seiner eigenen Söhne nach spanischem Vorbild verhieß; er schickte mit einem jüngeren sogar seinen ältesten Sohn zu Philipp, damit derselbe dort gut katholische Unterweisung und Ausbildung empfange. So war der Weg zum Thron ihm geebnet.


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