Ja, Alois, so ging's bei uns auch zu! Auszuziehen gab's wenig, nur die kurze und sehr dünne Hose; aber die musste immer runter. Am Oberkörper trugen wir beim Arbeiten sowieso nichts; also standen wir nackt da. Und das geschah - wie jemand anderes hier geschrieben hat - bei »jedem Scheiss«. Vater zog seine Leibgurt aus den Schlaufen: der war sehr breit und sehr schwer und vom dauernden Gebrauch sehr biegsam. Wenn wir nicht genug schrieen oder er meinte, wir würden einfach so tun, dann drehte er den Gürtel und peitschte mit der Schnallen-Seite. Nachher hiess es ruhig zu sein, auch nicht zu schluchzen, und fleissig weiterzuarbeiten. Wenn man nach der Abstrafung trödelte, wie der Vater sagte, und auch nur die Tränen abwischte, dann warf sich der Alte wie wild auf einen und: runter mit der Hose, raus mit dem Gürtel, und viele, viele Schläge auf den nackten Hintern. Die Knechte grinsten nicht, sondern arbeiteten; denn es war schon geschehen, dass der Alte auch einen Knecht peitschend durch die Wiese trieb.
Meinen älteren Bruder hatte Vater besonders auf der Picke: der Älteste hatte aber auch ein aufreizendes Grinsen! Ich vermute, es gab keinen Tag, an dem der Bruder nicht schwerstens geschlagen wurde! Später erzählte er mir einmal, Vater habe ihn am schlimmsten drangenommen, wenn er mit ihm auf die obere Aöm stieg: kaum waren sie aus dem Dorf,musste der Bruder die Hose ausziehen und dann gab's circa jede Viertelstunde den Hintern voll. Und zwar ersthaft und schwer und gemein. Und die Bergfahrt dauerte zwei Stunden!! Vater lebte sich aus ohne viel zu sagen…
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