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Peter K. schrieb am 30.11. 2007 um 08:57:08 Uhr über

Sexualmoral

»Nie muß man anständiger sein, als beim unanständig seinMit diesem Spruch habe ich mal meine Haltung zur Sexualmoral versucht, knackicht zusammenzufassen. Man kann zwar über Inhalte von Sexualmoral streiten - aber auch nur teilweise. Es gibt - meine ich - einen Basisbestand moralischer Gebote, über den wirklich ernstlich diskutieren zu wollen einem schon sehr komisch vorkommt. Da ist als allererstes die sexuelle Integrität des anderen, die unbedingten Respekt verdient, und sodann im gleichen Rang der Schutz vor der Übertragung schwerer Erkrankungen sowie die Empfängniskontrolle. Will da jemand allen ernstes diskutieren ? Allenfalls über Einzelfragen kann man in diesem Zusammenhang debattieren - zum Beispiel kann man sich mit der Frage nach der Benutzung von Kondomen oder chemischen Kontrazeptiva (zB die »Pille«) auseinandersetzen. Man kann auch safer sex und »streng katholischen« Sex haben ohne diese, und sich dennoch an die oben genannte Werte halten - nur kann man dann natürlich nicht alles machen, was man vielleicht gerne möchte. Und das sind dann moralische Fragen, über die mit Fug und Recht gestritten werden kann.

Auch dann, wenn man eine sehr liberale - libertinäre - Haltung zu Sex einnimmt, wie es Teile der Schwulen und die Swinger tun, so gelten die oben genannten Grundregeln auch und gerade in diesen Bereichen, und über andere »Regeln« kann man auch in diesem Bereich streiten. Beobachten kann man durchaus die Entwicklung einer spezifischen Sexualmoral in diesem Bereich - sie ist nur nicht schriftlich gefasst, erst recht nicht kodifiziert und in aller Regel auch nicht über die unmittelbar betroffen Kreise hinaus bekannt. Aber sie existiert dennoch.
Nur ein Beispiel: Paaren, die mit dem swingen beginnen, legt man häufig nahe, vor dem Besuch von Clubs oder anderen Treffpunkten genaue Absprachen zu treffen, wie weit man maximal gehen will - und diese Absprachen rigoros einzuhalten, um die Gefühle des anderen Partners nicht im »Rausch der Sinne« zu verletzen. Bei bzw. vor weiteren Ausflügen in die Szene kann diese Grenze dann weiter »nach hinten« verschoben, aber auch wieder zurückgenommen werden. Hat das etwa nix mit Moral zu tun ?

Ich habe kein Problem damit, wenn man einzelne Formen und Inhalte der Sexualmoral diskutieren und ablehnen will - aber Sexualmoral als solche in Bausch und Bogen zu verdammen, ist nichts als töricht.



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