Anders als Rindfleisch, dem nach der Schlachtung noch einige Tage des Ablagerns beziehungsweise Abhängens vergönnt werden sollten, ist Schweinefleisch sofort genußfähig, ja, es empfiehlt sich sogar heute noch in warmen Ländern und solchen mit einer laxen Fleischbeschau, es kurz nach der Schlachtung zu verzehren, da Schwein stärker als Rind zum Befall durch Trichinen und andere Parasiten sowie zu beschleunigten Verwesungsprozessen neigt. Da der Montag traditionell Schlachttag ist oder doch in Zeiten vor der Massenhaltung und –schlachtung gewesen ist, entstand die Gleichsetzung von Dienstag und Schwienstag. Doch auch für andere schnellverderbliche Fleischwaren wie etwa Innereien empfiehlt sich der Dienstag, an dem diese frisch in die Metzgerei kommen, etwa für die köstliche Kalbsleber. Es ist bekannt, dass in einem der aufsehenerregendsten Mordprozesse der Nachkriegszeit der Todestag der Edelprostituierten Rosemarie Nitribitt anhand ihres Mageninhalts bestimmt werden konnte, in dem sich Reste einer Kalbsleber nachweisen ließen.