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Mcnep schrieb am 11.7. 2001 um 20:50:49 Uhr über

Satt

Es gibt diesen faulen Trost inmitten der Ungerechtigkeiten dieser Welt, der besagt, nur eine unerfüllte Sehnsucht sei eine gute Sehnsucht, nur offene Wünsche böten die Chance auf ein Weiterträumen. Ich sage Hundekacke. Hat schon irgend jemand mit dem genussvollen Essen aufgehört, nur weil er schon alle Zubereitungsarten von Spaghetti kennt? So ist es mit allen Speisen für Leib und Seele. Wenn in einem Bereich Sättigung eintritt, fordert aus tieferen Schichten prompt ein lange vernachlässigter Hintergedanke sein Recht. (Nach gutem Sex habe ich persönlich selten das Bedürfnis zu beten, aber selbst das habe ich schon beobachtet - Aubergine) Und in den Traumfabriken rauchen die Öfen Tag und Nacht, wird noch eine Sonderschicht zur Produktionssollübererfüllung gefahren, um alle hungrigen Herzen zu stopfen. Ohne den leiblichen Teil unseres Wunschdenkens, auf den viele von uns wie auf einen weitläufig verwandten Sexualstraftäter blicken, wäre eine menschengemachte Hölle wie die Arbeitswelt längst mangels Notwendigkeit zusammengebrochen.


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