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Thomas schrieb am 19.5. 2002 um 01:27:11 Uhr über

Palästina

2 Aramäische und hebräische Einwanderung und Bildung des israelitischen Stämmebundes

Um 1500 v.Chr. wird die langsame Einsickerung der wandernden Nomaden in Palästina durch einen großen von Osten, aus der nordarabischen Wüste, nach Westen weisenden Wanderungsprozess, die aramäische Wanderung, verstärkt. Diese Landnahme Palästinas zog sich über etwa zwei Jahrhunderte hin, in deren Zuge sich aus einzelnen Nomadenfamilien und -grossfamilien langsam größere Sippen und Stämme bildeten. Das Alte Testament berichtet von einigen Schicksalen dieser wandernden landsuchenden Familien in den Patriarchengeschichten Abrahams, Isaaks und Jakobs, die, ursprünglich voneinander unabhängig, erst später genealogisch miteinander verbunden wurden.

Gegen Ende des 13. Jahrhunderts v.Chr. werden die ägyptischen und mesopotamischen Grossmächte durch eindringende Seevölker, die an der Küste Palästinas neue Niederlassungen, insbesondere den Staatenbund der Philister, gründen, zurückgedrängt. Gleichzeitig entstehen durch die aramäischen Einwanderer östlich des Jordan und des Toten Meeres die Staaten Ammon, Moab und Edom. In die Machtsphäre zwischen Küste und Ostjordanland dringen bis etwa 1200 v.Chr. in Mittelpalästina westlich des Jordans die aramäischen Stämme ein, die später den israelitischen Stämmebund bildeten. Mit dem wachsenden Bevölkerungszustrom waren auch bewaffnete Auseinandersetzungen mit den kanaanitischen Stadtfürsten unvermeidlich.

Etwa zur gleichen Zeit um 1300 v.Chr. ziehen Volksstämme aus dem östlichen Nildelta unter ihrem Anführer Moses nach Palästina und verbinden sich mit den israelitischen Stämmen, die sich dort schon niedergelassen haben. Diese als »Hebräer« bezeichneten Gruppen waren heimatlose dienstverpflichtete Lohnarbeiter, die sich freiwillig als Arbeiter in Ägypten aufhielten. Unter der Last ihrer Dienstleistungen flohen sie aus Ägypten nach Palästina. Die spätere alttestamentarische Tradition hat diesen Exodus aus Ägypten auf den gesamten israelitischen Stämmeverbund übertragen und damit die kulturelle und historische Identität Israels gefördert.

Um ihre Interessen insbesondere gegenüber den ansässigen kanaanitischen Stadtstaaten gemeinsam verfechten zu können und ihre Macht in Palästina zu festigen, schlossen sich zwölf Stämme unter der Führung Josuas im Westjordanland zu einem Stämmebund zusammen, dessen Versammlungszentrum das im Norden Mittelpalästinas gelegene Sichem war. Soziologisches und religiöses Fundament dieses Zwölfstämmebundes bildete das Bewusstsein der gemeinsamen aramäischen Herkunft und das Bekenntnis zu dem einen Gott Jahve, mit dem gleichzeitig die Abschwörung von allen fremden Göttern und Kulten verknüpft war. Der Glaube an den Einen Gott war ursprünglich nur den beiden Stämmen Ephraim und Manasse eigen, wurde aber als Teil der Bundesverpflichtung dann von den anderen Stämmen übernommen. Dieser Zwölfstämmebund nannte sich »Israel«.



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