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»Tut das Richtige«. »Kehrt um von euren Irrwegen«. »Sucht der Stadt Bestes«.
Solche Nachrichten der Moralapostel höre ich gerne. Ihr weltumwendender, manchmal bis ins Revolutionäre hineingehende, ewig Gesellschaftskritisch-Anprangernd-Pathetische Grundton passt auch genau in gewisse Stimmungslagen. (Bevorzugtermaßen übergroße eigene Leere).
Wie leicht wird übersehen, dass es vor dem »richtig« die Frage gibt, wer es festlegte. Und dann wird weitergefragt. Warum.
Dann ist man bei den ganz großen Themen der Moral. Wie man richtig und falsch festlegen kann. Gut und Böse. Aber es geschieht irgendwie nie. Der Applaus ist immer der gleiche. Manchmal höflich. Manchmal frenetisch.
Wir sollen umkehren? Wohin?
Manchmal möchte ich den Verrückten, den Merkwürdigen, den Irrenden vor lauter Sympathie entgegnen: »Ihr macht das schon richtig. Ihr macht weiter. Ihr habt begriffen, dass es für euer 'Vorwärts' ebenso keine Argumentationsmöglichkeit gibt wie für das moralische 'Rückwärts' der anderen (dass die Moralprediger ein 'Vorwärts' predigen ist natürlich auch möglich. Nur eigentlich das gleiche)«.
Vielleicht ein Nietzsche-Syndrom. Oder ein modernes Dilemma. Der verlorene Mensch der Neuzeit. Na, danke, ich hör´s oft genug. Das gehört zur Grundweisheit jedes Oberstudienrates. Ganze Weltbilder fußen darauf. Doch wieso werden als Alternativen nur die grundlose Furcht, die ins Bodenlose übersteigerte Angst, und die in Tautologien plätschernde Re-Moralisierung geboten?
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