epreßt aus: test 7/1999
Unser Testkompass gibt Ihnen einen Überblick über die Testergebnisse. Nützliche Tipps zum
Thema helfen Ihnen weiter. Zu diesem Thema gibt es auch ein Interview .
Die einen schwören auf frisch gepreßt, die
anderen greifen lieber zur Flasche. Manchmal ein
Fehlgriff, wie die Untersuchung der STIFTUNG
WARENTEST zeigt. Im Testfeld: Neunzehn
Orangensäfte aus Konzentrat - mit und ohne
Fruchtfleisch - sowie vier aus Direktsaft.
Überraschendes Ergebnis: Ausgerechnet der
teuerste Orangensaft im Test war der
schlechteste - noch dazu ein Direktsaft aus dem
Reformhaus.
Schlußlicht im Test: Der Direktsaft Rabenhorst (6,60 Mark pro Liter) aus dem Reformhaus. Er
wies im Labor ein deutliches Fehlaroma auf - ein Hinweis auf Verderbnis. Zudem roch und
schmeckte er in der sensorischen Prüfung mehr nach Schalenaroma als alle anderen Säfte. Das
Qualitätsurteil lautete »ausreichend«.
Ebenfalls »ausreichend«: Dittmeyer's Valensina. Er wird aus Konzentrat gewonnen und kostet
2,40 Mark pro Liter. Valensina schmeckte zwar, ist aber nach den lebensmittelrechtlichen
Bestimmungen kein Fruchtsaft, weil ihm Vitamin C zugesetzt wurde. Zudem erweckt die
Werbung - »reich an Vitamin C« - den Eindruck, als sei ausschließlich Vitamin C aus den
Orangen enthalten.
Die anderen Orangensäfte schnitten »befriedigend«, sechs sogar »gut« ab. Ob Orangensaft mit
oder ohne Fruchtfleisch, diese Entscheidung ist reine Geschmackssache. ''Gute'' Säfte gibt es bei
beiden Sorten. Granini Trink Genuß (2,40 Mark pro Liter) liegt in der Gruppe ohne
Fruchtfleisch knapp vor Aldi rio d'oro (1,13 Mark), Becker's Bester (2,40 Mark) und
Klindworth (2,80 Mark). Wer O-Saft mit Fruchtfleisch bevorzugt, trifft mit Aldi Fruchtoase eine
''gute'' und dazu preisgünstige (1,87 Mark) Wahl.
Meist teurer aber nicht besser als Produkte aus Konzentrat sind Direktsäfte. So schnitt nur ein
Direktsaft ''gut'' ab: Tropicana Pure Premium für 4,50 Mark pro 1-Liter-Karton. Er gehört zu
den Apfelsinensäften, die als »direkt gepreßt« angeboten werden und im Kühlregal stehen.
Wertvoller und gesünder sind diese Säfte jedoch nicht.
Mikrobiologisch waren die meisten untersuchten Orangensäfte in Ordnung. Lediglich Rabenhorst
und Zuegg Skipper wiesen einige Keime auf. Die Werte lagen jedoch deutlich unterhalb des
empfohlenen Richtwertes. Erfreulich: Kein Saft enthielt unerlaubten Zucker- oder Wasserzusatz.
Die Analyse des Aromas ergab: Frisch gepreßter Saft schmeckt immer noch am besten.
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