Dünnschiss

der dünnschiss gehört zum leben dazu wie kotze, wixe oder andere körperausscheidungen, die irgendwie einen schlechten namen haben; scheisse fällt mir auch noch ein oder eiter. jedenfalls gibt es da eine schöne erinnerung mit dünnschiss. es war morgens und ich zog mich fast im dunkeln an. ich war 11, ein aufgeweckter junge. aber in meinem darm wartete eine ganz gemeine überraschung auf mich. ich ahnte von all dem nichts, denn dann hätte ich meine alte jeans angezogen. nach dem frühstück musste ich den schulbus erreichen. mit den gedanken »den lässte noch schön im flur« wollte ich eine gaswolke der superlative in unseren flur explodieren lassen und meine eltern nachhaltig überraschen. aber der scheisse-teufel hatte etwas ganz besonderes für mich: er vertauschte die luft kurz vor austritt aus meinem geschmeidigen arsch mit einer überproportionalen portion dünnschiss. geräuschlos sickerte der braune freund durch mein beinkleid und erfüllte mich mit einer angenehmen wärme. durch meinen (zur situation passenden) scheisse-schrei rückten meine kleine schwester und meine mama umgehend aus der küche. so blass sie anliefen, so dunkel war meine hose gefärbt. der dünnschiss bahnte sich seinen weg über die weißen flurfliesen des modell bianca carrada. diesen tag werde ich nicht vergessen. in einer fuge erinnert eine kleine dunkle stelle an mein dünnschiss-massaker. so eine gequirlte scheisse.