Rabitzarbeiten
Den Rabitzarbeiten liegt die DIN 4121 (hängende Drahtputzdecken) zu Grunde. Durch neue Bauweisen, insbesondere dem Trockenbau mit seinen Gipskartonplatten, sind Rabitzarbeiten nicht mehr so verbreitet wie noch vor 20 Jahren. Heute werden Rabitzarbeiten fast nur noch in der Restaurierung von denkmalgeschützten Bauten ausgeführt.
Rabitzarbeiten sollten nur von erfahrenen Stukkateuren ausgeführt werden.
Hängende Drahtputzdecken im Sinne der Norm sind ebene oder andersgeformte Decken ohne wesentliche Tragfähigkeit, die an tragenden Bauteilen befestigt werden.
Die Drahtputzdecken bestehen aus Abhängern, der Unterkonstruktion (Tragstäbe), Putzträger und dem Putz. Die fertige Drahtputzdecke soll einschließlich des eingebetteten Putzträgers mind. 25 mm und maximal 50 mm dick sein. Die tragenden Bauteile müssen die Lasten der Drahtputzdecke ohne Überschreitung der zulässigen Spannung aufnehmen können.
Ein statischer Nachweiß der Drahtputzkonstruktion ist nicht erforderlich, wenn die Drahtputzdecke den Bestimmungen der DIN 4121 entspricht.
In früheren Zeiten stellte man ebenfalls Wände aus Rabitz her.
Die Vorteile von Drahtputzdecken gegenüber von Trockenbau sind in den letzten Jahren aufgrund der Entwicklung des Trockenbaus immer geringer geworden. In Zukunft wird der Trockenbau sicherlich in den meisten Fällen die Rabitzarbeiten ersetzen. Vorteile von Drahtputzdecken waren die erhöhte Anforderung an den Brandschutz, größere Tragfähigkeiten sowie die individuelle Gestaltung bei geformten Decken. Nachteil gegenüber dem Trockenbau ist die teuere Herstellung, die langsamere Montage, daß höhere Gewicht und die Feuchtigkeit, die in das Gebäude durch die Herstellung gebracht wird.
Die Methode der Rabitzarbeiten ist seit etwa 1840 bekannt und wurde 1878 vom Berliner Maurermeister Karl Rabitz in Deutschland eingeführt.
Als Putzträger wird heutzutage Rippenstreckmetall (RSM) verwendet. Bevor RSM entwickelt wurde, verwendete man Rabitzgewebe, dessen Qualität bei ordnungsgemäßer Verarbeitung heute nicht mehr erreichbar ist. Allerdings wird Rabitzgewebe in dieser Form nicht mehr hergestellt, sondern nur noch mit verschweißten Kreuzungspunkten, die ein Spannen des Gewebes, wie es üblich war, nicht mehr ermöglichen. Durch die gute Putzeindeckung war das Gewebe geschützt gegen Korrosion. Häufig wurde auch Schilfrohr als Putzträger verwendet (ebenso als Putzträger unter einer Holzschalung an Wänden und Decken). Schilfrohr ist anfälliger als Rabitzgewebe und wird in dieser Form heute kaum noch hergestellt.
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