... ein Wort, das vermutlich aus der Landwirtschaft stammt, denn es erscheint fast stets gemeinsam mit der Passiv-Form von »übersäen«.
Mit diesem Verb wiederum ist eine Tätigkeit analog dem »Unterpflanzen« gemeint - man streut Samen auf einen Acker, der schon andere Feldfrüchte trägt, um die Fläche doppelt zu nutzen und z.B. durch zusätzliche Ansiedlung von Leguminosen Stickstoff zu binden und Dünger überflüssig zu machen.
Lange suchte ich in meinen Biologie-Lehrbüchern nach einer Pflanze des Trivialnamens »Pustel« - doch nicht einmal im »Gotan«, dem Standardwerk der Paläobotanik, ist so etwas zu finden.
Noch länger suchte ich denkend nach der möglichen Herkunft der »Pustel«. Ich musste schließlich akzeptieren, dass nach Ockhams Razor die einfachste Erklärung folgende ist:
Eine »Pustel« ist die spätmittelalterliche / frühneuzeitliche Bezeichnung für den Löwenzahn in einigen alpinen und subalpinen Sprachräumen. Später, während der Romantik, hat man das Wort überflüssigerweise zur »Pusteblume« verlängert.
Löwenzahn dient bekanntlich als Speise für Meerschweinchen, welche in einigen Gebirgsregionen als »Schweine des armen Mannes« verzehrt werden. Also hat man, um Nahrung für seine Meerschweinchenherde zu haben, mancherorts auf den Almen Löwenzahn über dem Gras ausgebracht - und davon kam die Bezeichnung:»Mit Pusteln übersät«, was einen stark übernutzten Acker bezeichnete.
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