Minutemen war eine 1979 in San Pedro, Kalifornien, gegründete Hardcore- bzw. Punkband, wenngleich nicht jeder die Musik beim ersten Hören einzelner Stücke als Punkrock bezeichnen würde. Das liegt daran, dass die Band zahlreiche Einflüsse aus dem Funk, Country und der Mariachi-Musik einbaute, dabei in der Regel mit nicht verzerrten Gitarren arbeitete.
Dennoch gehört die Band, deren Platten auf dem bekannten kalifornischen SST Records-Label erschienen sind, zu einer der einflussreichsten Bands der kalifornischen Hardcore-Bewegung (siehe Film American Hardcore von Paul Rachman, 2008).
In Folge einer Umbesetzung der Vorgängerband The Reactionaries benannte sie sich nach einer Militärgruppe aus dem amerikanischen Unabhängigkeitskrieg.
Gitarrist und Sänger D. Boon, Bassist Mike Watt und Schlagzeuger George Hurley kombinierten Funk-Einflüsse mit der Dynamik des Punkrocks, wodurch sie einen aufgeregten, eklektischen Stil prägten, den sie selbst zwar als Punk bezeichneten, der sich vom klassischen Ramones-Muster jedoch stark unterschied. Die kalifornische Szene beeinflusste sich gegenseitig. Die Minutemen lernten früh die Punk-Heroen der Band Black Flag kennen, die Ihnen auch zu dem Plattenvertrag bei ihrem Label SST verhalf und mit denen sie zu Beginn ausgiebig Live auftraten.
Mit ihrem Sound beeinflussten sie unter anderem den Alternative Rock und den Crossover.
Zu Beginn waren die Songs meist kurz, kantig, ohne aufwändiges Arrangement. Dies war Teil des Konzepts, dass die Band »econo«, abgeleitet von »economical« nannte: Auch in der Musik sollte man nicht unnötig Zeit und Aufwand verschwenden, wo er nicht unbedingt notwendig ist. Auch ansonsten sollte in Produktion, Tour etc. nicht viel Geld investiert werden (»we jam econo«, siehe auch gleichnamiger Film von Tim Irwin). Stets brach die Band mit Konventionen, wie das in der Punk-Szene üblich war. Die LP »Buzz Howl Unter the Influence of Heat« enthielt eine der ersten Hardcore-Aufnahmen mit einem Blasinstrument (»The Project«). 1984 erschien das bezeichnendste und erfolgreichste Album »Double Nickels On the Dime«, dass das Konzept »econo« auf die Spitze trieb, aber durchaus ordentlich produziert war.
Später veröffentlichte die Band eine Platte mit dem gegenteiligen Konzept: »mersh« (Abgeleitet von commercial). Die LP Project Mersh wurde bewusst auf kommerziellen Erfolg hin eingespielt. Die Songs sind wesentlich länger und aufwändiger als auf dem Erfolgsalbum Double Nickels On the Dime, das 43 im wesentlichen einminütige Songs enthielt. Im Gegensatz zu »Double Nickels On The Dime« wurde »Project Mersh« allerdings kein wirklicher Erfolg (siehe zur Geschichte auch den Film »we jam econo«).
Danach, im Jahre 1985, erschien noch die LP »3 Way Tie (For Last)«, die wiederum ein neues Konzept verfolgte und unter anderem mit Coverversionen von Hardrockbands überraschte (u.a. von Meat Puppets, Blue Öyster Cult etc.). Die Band war eigentlich auf dem Weg zu einem nennenswerten kommerziellen Erfolg (sie sollte u.a. mit R.E.M. auch in größeren Arenen auftreten), als der Tod des Sängers den Aufstieg der Minutemen jäh beendete.
Nach dem tödlichen Autounfall des Sängers D. Boon im Dezember 1985 löste sich die Band umgehend auf.
Die verbliebenen Mitglieder gründeten bald darauf mit Ed Crawford, einem fanatischen Anhänger der Minutemen, die Formation fIREHOSE.
Heute kennt man Minutemen vor allem durch ihren Song »Corona«, welcher als Titelmelodie der MTV-Serie Jackass fungierte.
Diskografie [Bearbeiten]
(alle Veröffentlichungen bei SST Records)
LPs [Bearbeiten]
The Punch Line (1981)
What Makes A Man Start Fires? (1982)
The Politics of Time (New Alliance 1984)
Double Nickels on the Dime (1984)
Three-Way Tie for Last (1985)
Ballot Result (1986)
EPs [Bearbeiten]
Paranoid Time (1980)
Bean-Spill (Thermidor 1982)
Joy (1980er)
Buzz or Howl Under the Influence of Heat (1983)
Tour-Spiel (Reflex 1984)
Project: Mersh (1985)
Minuteflag (1985) (Zusammen mit Black Flag)
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